Veröffentlichungen des Kultturamtes, Heft 36, Dezember 1985

LAMORMAINI Nikolaus,• 1630 in Luxemburg, t am 5. April 1682 in Steyr, war erst mit 30 Jahren als Priester in den Orden eingetreten und hatte sich erbötig gemacht, sein Leben lang die untersten Klassen zu unterrichten. Tatsächlich lehrte er je neun Jahre in Judenburg und Steyr 1 ) nur Unterklassen . Hier verbrachte er auch die übrigen Jahre seines Lebens, d. h. er wirkte hier insgesamt dreißig Jahre u. zw. nach seiner neunjährigen Lehrtätigkeit noch 21 Jahre als Seelsorger, Kate– chist, Minister, Beichtvater und Prediger bei den Cölestinerinnen 2 ). Wegen seiner Liebe zu den Armen, die er in ihren Häusern aufsuchte und denen er sowohl geistlichen Zuspruch als auch materielle Hilfe bot, wurde er "Vater der Armen", wegen seines Seeleneifers "Apostel von Steyr" genannt 3 ) . Von ihm stammen die zwei religiösen Schriften "Libellus de cultu SS. Trinitatis in singulos hebdomadae dies" und "Clavis Coeli, seu Actus amoris Divini" 4 ) . au u L: 1 ) StR 1, 169/9, 172/9, 176/ 10, 182/ 10, 185/9, 189/12, 193/ 10, 196/ 11 , 203/ 10; Brandl 54 2 ) StR 1, 205/2, 209/2, 214/ 9, 217/ 10, 220/9, 223/8, 227/ 8, 231 /8, 233/6, 239/6, 244/2, 249/2, 257/8, 259/2, 264/7, 269/8, 280/ 9, 289/7, 298/6, 304/ 10 3 ) LA 1682 (CVP 12226.2), fol. 89r; SIR 1, 306 4 ) Stoeger 203. Die beiden Büchlein sind höchstwahrscheinlich in deutscher Sprache verfaßt, jedoch führt Stoeger nur die lateinischen Titel an. LIDL (Lydl) Johann,• am 7. Mai 1633 in Passau ,t am 14. November 1707 in Steyr, wo er von 1697 bis 1700 als Spiritual und 1697 bis 1699 als Präses der Bürgerkongregation, im Jahre 1707 als Beichtvater wirkte 1 ) . Von 1678 bis 1681 ist er in Linz als Sonntags- und Fastenprediger nachzuweisen 2 ), eine Funktion, welche er 25 Jahre lang an ver– schiedenen Orten der Provinz ausübte. Er erwarb sich Verdienste durch die Übersetzung lateinischer Schriften ins Deutsche, wie z. B. von zwei Büchlein des Eusebius Nieremberg " De adoratione in spiritu et veritate" und "Vita Divina". Das erste Werk erschien 1687 in Graz, das zweite unter dem Titel "Göttliches Leben " 1700 in Steyr 3 ). Er übertrug ferner Gabriel Hevenesis "Ars bonae mortis" (Wien 1705) und dessen "Nihil ad rem, nihil ad propositum" (Tyrnau 1704), sowie Martin Szentivanis "Disser– tatio haeresi-logico-p.olemica de haeresiarchis et haeresibus ab anno 1600 ad 1700 excitatis" (Tyrnau 1703) 4 ) ins Deutsche. Qu u L: 1 ) SIR 1, 407/7, 416/8, 421 /9, 434/9; Cat. brev. Austr. 1707; Brandl 54; SIR II , 32/8, 40/8, 48/8, 58/7, 60 2 ) LR C III C 2, 307/ 13, 337/ 13, 351 / 16 3 ) A. Hess, Steyr, eine alte Druckerstadt (Phil. Dissertation Wien 1950), S. 174, Nr. 13 4 ) Stoeger 212 LINDSCHINGER (Lintschinger) Andreas,• am 19. November 1643 in Vordernberg, t am 18. März 1694 in Wien, unterrichtete 1667 in Linz die Pr 1 ) und 1668 die Gr in Steyr 2 ). Nachdem er zum Priester geweiht worden war, lehrte er zunächst die Ps und Rh in Kaschau, verbrachte 45

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2