HERVERT (Herberth) Josef,• am 3. September 1725 in Klagenfurt, t am 28. März 1794 in Linz, unterrichtete 1750 in Steyr die Ps und Rh 1 ), nachdem er vorher (1747)in Linz die Pa geführt hatte 2 ). Er entstammte der Familie der Herberth (ursprünglich Herwertes), die in Kärnten eingewandert war. Sein Vater Franz Edmund Herberth war erst 1715 von Kaiser Karl VI. in den Ritterstand erhoben worden. Joseph war mit 15 Jahren in den Orden eingetreten und hatte den Doktorgrad der Philosophie erworben. Zunächst wirkte er als Präfekt an der Theresiani– schen Ritterakademie und war gleichzeitig Sonntagsprediger. Dann wurde er Professor an der Universität in Wien, wo er vorerst Logik und Metaphysik las, bald jedoch Vorlesungen über allgemeine und spezielle Physik hielt (1760 bis 1784) und zwischendurch auch einmal das Amt des Rektors bekleidete. Von der Universität wurde er dem Dom– kapitel zu St. Stephan als Domherr präsentiert, jedoch wurde er nach der Reduktion der dortigen Zahl der Domherren als überzählig nach Linz versetzt (1787) 3 ) . Herberths Vorliebe galt den Erscheinungen der Elek– trizität und der Elastizität fester und flüssiger Körper. Da er ein ge– schickter Mechaniker war, verfertigte er die für seine Experimente er– forderlichen Apparate und Maschinen selbst. So stellte er unter anderem experimentell fest, daß sich Wasser nur ganz geringfügig komprimieren läßt. Er. war aber auch wesentlich an der Errichtung und Verbreitung des Blitzableiters beteiligt. Über diese seine Forschungsgebiete schrieb er eine Reihe von Büchern und Aufsätzen, teils in lateinischer, teils in deutscher Sprache. Die lateinischen Werke umfassen: "Dissertatio de Aquae aliorumque nonnullorum fluidorum Elasticitate" (Wien 1711 ), das von P. Amschel in deutscher Übersetzung in Laibach herausge– bracht wurde, "Theoria phaenomenorum electricorum" (Wien 1772, vermehrt und verbessert 17.78); "Dissertatio de igne et triplici illius statu" (Wien 1773) ; "Dissertatio de Aere et fluidis ad aeris genus pertinentibus" (Wien 1779) ; "Dissertatio de. fontibus certitudinis" (Wien 1780) . In deutscher Sprache verfaßte er folgende Werke: "Von den Streifen und Wellen im Glase" (Wien 1775); "Von dem Knallgolde" (Wien); "Ver– muthung über den Ursprung der Bergkristalle" (Wien) ; "Über die Ursachen der Versteinerung" und schließlich "Über die Reibung als das vorzüglichste Erregungsmittel hoher Grade der Elektricität, und über ihre große Wirkung auf Taube und Stumme" 4 ) . au u L: 1 ) Cat. brev. Austr. 1750; SIR II , 327/ 13 2 ) CSL 12b; Schard. 164; LR C III C 4, 668/32 3 ) Kolb 193; Fr. Pesendorfer, Das Domkapitel in Linz (Linz 1927). 8, 56 4 ) Stoeger 135; Wurzbach 8,351 f; Schmidt 2, 123 HOFSTETTER Philipp,• am 21. April 1671 in Laibach, t am 3. März 1720 ebd., lehrte als Magister 1694 in Steyr die Ps und Rh 1 ) , als Priester die Rh in Tyrnau, wurde dann aber etliche Jahre als Prediger 42
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