Veröffentlichungen des Kultturamtes, Heft 36, Dezember 1985

dem 30. Juni 1678 und dem 14. Juli 1681 geschrieben und behandeln den Unterschied in den Sitten und Gebräuchen der Deutschen und der Spanier, die Reise durch Spanien , den Schiffbruch in Cadix, die Reise in Amerika und verschiedene Neuigkeiten aus den beiden "Indien " 3 ). au u L: ' ) Cat. brev. Austr. 1678; StR 1. 269/ 10; Brandl 52 2 ) Duhr III , 359 f 3) Stoeger 98. Vgl. auch LR C III C 2. 313 GINDTÖR (Ginthör, Gindhör) Franz, *am 14. Dezember 1714 in Passau, t nach 1773, wirkte 1736 in Steyr als Magister der Pa und Pr und im folgenden Jahr der Gr und Sy 1 ). Nachdem er die Doktorate der Philosophie und Theologie erworben hatte, lehrte er von 1753 bis 1755 Theologie in Linz, wobei er 1754 und 1755 gleichzeitig die Funktion des Schulpräfekten innehatte 2 ), und anschließend Theologie in Graz. Von 1762 bis zur Aufhebung des Ordens war er wieder in Linz u. zw. als Minister tätig 3 ). Er besorgte die Neuausgabe der naturwissenschaft– lichen Werke des Joseph Roger Boscovich "Dissertatio de inaequalitate gravitatis in diversis terrae locis " (Wien 1751) und "Dissertatio de viribus vivis" (Wien 1752). Er selbst verfaßte eine "lntroductio in artem diplomaticam" 4 ). au u L: 1 ) Cat. brev. Austr. 1736, 1737; Brandl 52; StR II, 213/ 12, 217/ 11 2 ) Lenzenweger 78; Schard. 147; LR C III C 4, 721 /7, 736/7, 746/7 3 ) LR C 111 C 4, 832/ 2, 848/ 2, 862/ 2, 879/ 2, 893/ 2, 904/ 2, 919/ 2, 932/ 2, 943/ 2, 955/ 2, 965/ 2, 966/ 2 4 ) Stoeger 98 f; Schmidt 2, 87 und Schmidt, Lat. Linz 216 mit irriger Angabe "Lehrer des Gymnasiums" bzw. "Prediger" in Linz GLEISPACH Andreas,* am 26. Juni 1632 in Graz, t am 25 . August 1680 zu Judenburg, wirkte in den Jahren 1663 und 1664 in Steyr als Festprediger, Präses der Todesangstbrnderschaft und Beichtvater 1 ) . Aus seinem Elogium 2 ) erfahren wir interessante Details seiner Lebens– geschichte. Aus Liebe zum Ordensberuf war er nämlich heimlich seinen gräflichen Eltern ins Noviziat nach Wien entflohen . Da er jedoch gegen den Willen seiner Eltern nicht in den Orden aufgenommen werden konnte, ergriff er das Schwert, das er noch am Gürtel trug , und drohte, sich eher damit umzubringen als dem Ordensleben zu entsagen und erzwang so die Zustimmung seiner Eltern. Seinem Beispiel folgte auch sein um ein Jahr jüngerer Bruder Sigismund 3 ) . Während seiner Aus– bildungszeit lehrte er u. a. in Linz die Pr 1655 und im folgenden Jahr die Sy 4 ). Als Priester war er zwei weitere Jahre als Gymnasiallehrer eingesetzt, wirkte dann aber 16 Jahre lang als Beichtvater und daneben 15 Jahre als Prediger an verschiedenen Orten der Provinz. Dieses Amt dürfte er so zufriedenstellend ausgeübt haben, daß er ein Jahr auch außerhalb der Provinz, nämlich am Hofe der polnischen Königin 35

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2