DINHOF(F)EN (Dinhaffen) Gregor,• am 4. März 1643 in Eisenstadt, t am 24. März 1699 zu Linz, war in Steyr Rektor des Kollegs vom 5. Feber 1686 bis zum 30 . April 1689, im folgenden Schuljahr Schulpräfekt und Seminarregens 1 ) . Er war mit 18 Jahren in die SJ eingetreten und hatte die Doktorgrade der Philosophie und Theologie erworben . Als Magister hatte er in Ödenburg die Grund in Graz die Ps unterrichtet2), woer1674 und 1684 auch als Dekan der unteren Schulen tätig war 3 ). Er lehrte dann Dialektik in Wien, Ethik in Tyrnau, Philosophie in Klagenfurt, Kasuistik in Graz und Linz (1691 bis 1693) 4 ), wo er auch von 1694 bis 1696 Kirchen– recht vortrug 5 ). Während seiner Linzer Tätigkeit gab er das lateinische Werk "lnquisitio Criminalis ex Libro V. Decretalium" (1695) in Druck und verbrachte hier auch seinen Lebensabend 6). Ein weiteres lateinisches Werk hatte er in Graz in Druck gegeben u. zw. "Gradus philsophici sanctioris Philosophiae ab admirando graduum cultore S. Alexio" (1674) 7) . Qu u L: 1 ) SIR 1, 351/1, 353/ 1, 360/1, 369/7; Rp 1686, 119; 1687, 144; Duhr III, 2011; Brandl 52 2 ) Peinlich 1869/ 104 3 ) Peinlich 1869/103 4 ) Lenzenweger 77; LR C III C 2, 486/ 10; 494/ 10, 501 / 12 5 ) Lenzenweger 74; LR C III C 2, 507/ 12, 517/14, 529/ 14 6) LR C III C 2, 566/ 17 7 ) Stoeger 61 ; LR C III C 3, 569; Peinlich 1869/85, 1870/ 101; Schmidt 2, 130. - Peinlich und Brandl schreiben "Dinhoffer", Lenzenweger "Dirnhoffer". DOBRIZHOFFER Martin,.am 7. September 1717 in Freiberg/ Böhmen, t am 17. Juli 1791 in Wien, gehört wohl zu den interessantesten Persönlichkeiten, die jemals in Steyr wirkten, auch wenn sich seine hiesige Tätigkeit auf den Unterricht in der Sy (1744) beschränkte 1 ), nachdem er zuvor die Gr in Linz geführt hatte 2 ) . Er war mit 17 Jahren in den Orden eingetreten und wurde auf sein inständiges Bitten hin noch während seines Theologiestudiums in Graz in die Mission nach Amerika geschickt. Hier vollendete er zunächst in Corduba (Argentinien) sein Theologiestudium und wirkte dann 18 Jahre lang als eifriger Missionar beim Indianerstamm der Abiponen. Sein an Abenteuern und Mühsalen reiches Leben darzustellen, würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen . Doch sei hier kurz erwähnt, daß er nach Auflösung der Missionsstation in Paraguay, die auf Grund eines spanisch-königlichen Dekretes erfolgte, 1767 unter den härtesten Bedingungen nach Spanien deportiert wurde. Er selbst berichtet darüber: ".. .Wir überlebenden haben zwar teil an Gefahren und Mühen unserer Mitbrüder, waren aber nicht würdig ihres glorreichen Loses, da es uns nicht vergönnt war, auf dem Boden von Paraguay zu sterben . Das königliche Dekret war für viele freilich härter als der Tod . In der Tat beschleunigte es vielen den Tod, sei es schon auf dem Ozean selbst oder nach der vier- bis fünfmonatigen Meerfahrt. Von mehr als 30 Jesuiten, die auf dem einenSchiff des hl. Ferdinand aus dem Hafen von Buenos Aires nach Europa abfuhren, erreichten nur fünf, und diese halbtot, den Hafen von Cadix, während die übrigen auf der Fahrt zu Grunde gingen" 3 ) . Nach zweijährigen Reisen in Europa erhielt er 24
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