Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 35, April 1980

Als Besitzer konnten die Grünthaler das Haus auch vermieten, was sie in der Folgezeit auch taten. So werden 1655 Margarete Vischer und 1694 sogar drei lnwohnerinnen genannt (24) . Wie das Rathausprotokoll kündet, wurde das Kriemthalerische Stiftshaus am 13. 3. 1775 an den Hausmeister in der Kaserne, Josef Veit, verkauft. Dessen Sohn Creszenzius, ebenfalls Hausmeister und Maurergeiselle , ließ die Jahreszahl 1781 seiner Besitzübernahme an der Fassadenmauer anbringen (25). Die folgenden Besitzer waren Johann Mayr (1804 bis 1851), die Witwe Magdalena Mayr (1851 bis 1863). - Josef und Theresia Hirtenlehner (1863 bis 1865), Theresia Hirtenlehner als Witwe (1865 bis 1869), als Erbin Zäzilia Hermann (1869 bis 1874) und Karl und Zäzilia Friers ab dem letztgenannten Jahr (26) . *** Eines der ältesten und interessantesten Objekte am Berg ist das Haus Berggasse Nr. 81. Hans Perausch besaß das Haus bis gegen 1440. Der Kinderlose starb auf einer Reise nach Wien, so daß die Verlassenschaft an seine Vettern Stefan und Hans, die Sachsen zu Almek, kam (27). Schon im nächsten Jahr verkauften diese den Besitz an den Schlosser Kunz Graser. Mit dem Vertrag vom 21 . Juni 1455 ging das Haus an den „Erbern " (ehrbaren) und weisen friedreichen dem Trunten" (Friedrich Truent) über. Zur gleichen Zeit hatte Truent auch das Haus Stadtplatz Nr. 10 inne (28) . Der nächste Besitzer, der Priester Simon Schwalb, vergab sein Haus „ am Berg gegen den den Meßnerhaus über" gegen einen Jahrtag dem Bürger– spital. Die Dauer des Besitztums des Bürgerspitals kann aus den Quellen nicht festgestellt werden. Um 1543 nennt der Handelsmann Philipp Schnürer das Haus sein eigen (29) . Die Seidenschnürerfarnilie Wolfgang und Katharina Khöll vererbte das Haus dem Sohn Hans, der das Kürschnergewerbe ausübte, im Jahre 1566. Die Witwe Barbara Khöll bringt das Haus 1567 ihrem zweiten Gatten , dem Kürschnermeister Sebastian Lurz in die Ehe mit (30) . Barbara Lurz, verwitwete Khöll, überlebte auch ihren zweiten Gatten und besaß das Haus von 1594 bis gegen 1598 als Witwe (31 ). Ab 1620 wird Peter Scholz und bis 1648 dessen Erben als Besitzer genannt. Schließlich fällt das Haus als herrenloses Gut der Stadt Steyr anheim (32). Die nächsten bekannten Besitzer waren die Brotsitzer Hans Plank (1694/95) und Matthias Klein (1708 bis 1739) (33). Bis zu seinem Tode am 4. April 1783 war der Nachtwächter Hans Schar– leitner auf dem Hause ansässig. Seine Witwe Magdalena ehelichte Johann Zöhrer, den Besitzer bis 1819 (34) . 29

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