am 4. Juni 1869 ging das Objekt an 2'.äzilia Grubmüller über, die es nach zwei Jahren an Johann und Magdalena Wild veräußerte (13) . Auf dem Areale Berggasse Nr. 44 standen ursprünglich zwei Objekte, ein Faktum, das die spätere Besitzgeschichte erklärt. Als erste bekannte Besitzer wird die Familie der Sachsen genannt (1485 bis 1500) (14). Um die Mitte des 16. Jahrhunderts wird Hans Lueger als Besitzer bezeich– net, dem 1551 sein Sohn Daniel Lueger zu Hueb und Wolfsstein folgte. 1541 hatte sich Hans Lueger der Rechte eines Bürgers zu Steyr entledigt und „ wohnte in seinem Haus am Berg wie einer von Adel"! (15). Noch im gleichen Jahre verkaufte Daniel Lueger beide Häuser der Stadt (16). Das Haus in der Berggasse verblieb in städtischem Besitz, während das Haus an der Stadtmauer als Getreidekasten an die lnnerberger Hauptgewerkschaft kam und mit dem ersteren 1670 vereinigt wurde (17). 1670 hatte es wegen dem Getreidekasten Schwierigkeiten gegeben, weil dieser das zweite Objekt durch den Abfluß von Regenwasser beschädigte und 1694 seine Demolierung notwendig machte (18). Im Lagebuch 1788 wird der „zweite hauptgewerkschaftliche Kasten nach dem ersten der lnnerberger Stadel genannt (19) . Der Getreidekasten ging am 31. Oktober 1808 von der Verlagsstelle der lnnerberger Hauptgewerkschaft an den Mehl- und Sagmüller Franz Haratzmüller sen . über. 1827 erbten ihn Franz Haratzmüller jun . und dessen Gattin Magdalena (geborene Reder) (20). Der Witwe Magdalena folgte die Braumeisterfamilie Michael und Franziska Haratzmüller. In dieser Zeit hatte das Haus seinen zweiten Stock erhalten . Die nächsten Besitzer waren Magistratsrat Paul Puberl und seine Gattin Josefine (geborene Berninger). Seit 1543 ist beim Haus Berggasse Nr. 44 ein „Kraut- und Safrangarten" genannt, der sich bis in unsere Tage erhalten hat (21). An manchen Einzelheiten dieses breiten, hochgiebeligen Hauses ist seine frühere Nutzung als „Getreidekasten" noch zu erkennen . *** Die Familie Grünthaler, deren Benefiziatenhaus das Haus Berggasse Nr. 73 wurde, spielte in der Stadtgeschichte eine große Rolle. Andreas Grünthaler, der Stifter des Hauses „am Berg" starb am 21. Oktober 1478 und wurde wie sein Sohn Siegmund, gestorben am 31 . Jänner 1541, in der Pfarrkirche zu Steyr begraben (22) . Siegmund und seiner Gattin Susanna Sohn trat in den Zisterzienserorden ein, wurde 1514 Pfarrer zu Wels und Benefiziat der Stiftung seines Groß– vaters in Steyr. Der zweite Sohn Nikolaus wurde ebenfalls Nutznießer dieser familiären Großzügigkeit, denn im Unterschied zu den anderen Benefizien hatte sich die Familie Grünthaler ähnlich wie die Familie Truent (Berggasse Nr. 81) das Patronat und die Besitzerschaft vorbehalten . Die anderen Stifter hatten diese Verfügungsgewalten dem Stadtpfarrkirchenamt übergeben (23). 28
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