Veröffentlichungen des Kulturamtes der Stadt Steyr, Heft 34, November 1796

veranstalteten Schuldramas „Angelus Luctator" scheint Stadtpfarrer Achatius Schrott auf, ebenfalls ein Garstener Konventuale. 203 ) Seine Einstellung brachte es jedoch nicht zu einer derartigen Verbundenheit mit den Patres S. J., wie sie die benachbarte Weltpfarre (Pfarrer Dr. Koller und dessen Amtsvorgeher Rulandus) hatte: Die Chronik der Jesuiten erwähnt, Erzherzog Leopold (1.) habe bei seinem Besuch der Kaiserin Eleonora im Jahre 1645 seinen Unwillen darüber geäußert, daß der Stadtpfarrer bisher nie die Jesuiten zum Predigen in seine Kirche eingeladen hat. 204 ) Der Ruf der Gesellschaft Jesu kam durch die vom Kloster Gleink aus geschürte Hetze gegen ihre seelsorglichen Praktiken schwer zu Schaden. Das Kolleg ver– wahrte sich dagegen durch an das Volk verteilte Flugblätter in Berufung auf die kaiserliche Autorität. Die Chronik schreibt es der Friedensvermittlung des heiligen Franz Xavers zu, daß an seinem Festtag 1648 erstmals nach 14 Jahren der Gleinker Abt das Kolleg betrat und das Pontifikalamt zele– brierte.205) Allmählich verbesserte sich auch die Beziehung zu den Domini– kanern und Kapuzinern. Im Jahre 1640 zogen die Magister mit ihren Stu– denten zum Portiunkula-Festgottesdienst in die Kapuzinerkirche. Ab Mitte der Vierzigerjahre nahmen Vertreter aller in Steyr ansässigen Orden an den Kollegsfeierlichkeiten der Heiligen lgnatius und Franz Xaver teil. 206 ) All das ist ein Beweis, daß das in schweren Zeiten gegründete S1 t e y r e r K o 11e g, trotz mancher Voreingenommenheit oder Gegnerschaft der Um– welt, seiner Sendung mit Zähigkeit, Opferbereitschaft und religiösem Eifer nachkam und daß die Jesuiten die in sie gesetzten Erwartungen erfüllten. 1) Ofner J., Die Eisenstadt Steyr. Steyr 1956. S. 47 f. 2 ) Neumann 1., Steyr und die Glaubenskämpfe. In: Veröffentlichungen des Kultur– amtes .der Stadt Steyr. Februar 1952. S. 27. 3 ) nämlich : Gaflenz, Ternberg, Neustift, Raming, Steyr, Steinbach an der Steyr, Losenstein, Garsten. 4 ) Wodka J., Kirche in Österreich. Wien 1959. S. 233. 5) Lindner. S. 98. 6 ) Neumann 1., Steyr und die Glaubenskämpfe. In: Veröffentlichungen des Kulturamtes der Stadt Steyr. Februar 1952. S. 98 f. 7) Zell 107 f. 8) Zell. S. 26. 9) LA. 1633 (CVP. 12218/1 ). p. 80. 10 ) Koch L. , Jesuiten-Lexikon. Die Gesellschaft Jesu einst und jetzt. Löwen 1962. Sp. 1301 f. 11) Duhr, 1. S. 843. 1 2 ) Wodka J., Kirche in Österreich . Wien 1959. S. 241. 13) Duhr 1. S. 51. 14 ) Lenzenweger J., Das Jesuitenkollegium zu Linz als Ausgangspunkt einer oö. Hochschule. Jahrbuch der Stadt Linz 1951 . S. 44; Duhr 11/1. S. 328 f. 15) Fröhler J., Historisches Jahrbuch der Stadt Linz. 1955. S. 197. 16 ) Grill G., Das Linzer Jesuitenkolleg im Spiegel der Litterae annuae S. J. Jahrbuch der Stadt Linz. 1954. S. 425. 17) Vgl. Duhr, 1. S. 347, 379, 386 f. 18 ) LA. 1633 (CVP. 12218/1). p. 80 : ,, Sed Fundatoris inopia laboratum fuit ". 19) auch: Thonhausen, Tonhausen, Tanhausen . 20 ) LA. Ebenda. p. 80: ... ,,hie fundando Collegia applicaretur maiore Ecclesiae et Reipublicae emolumento ". 80

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