~"""""'"' 'je&,,Ue1ituäe,s ilcSte,e Formelle Errichtung des Kollegs 1. Auftrag des Kaisers Joachim Händl , aus dem Eisenhändler- und Hammerherrengeschlecht Händl37 ), war der letzte protestantische Bürgermeister von Steyr. 1625 wurde von den Reforma.tionskommissären Johann Mayr38 ) für dieses Amt bestellt. Er erhielt für seine Verdienste von Ferdinand II. den Adel mit dem Prädikat ,,von Puchenau (Wuchenau) zu Lindenfeld " und den Titel „ Kaiserlicher Rat " zuerkannt. Als am 3. September 1627 Mayrs Amtsrücktrittsgesuch gebilligt worden war, setzte Statthalter Graf Herberstorf im Namen Maximilians von Bayern , Niklas Fritzler als Bürgermeister ein39 ) . Bei der Bürgermeisterwahl für 1630 war wiederum Cosman Mann bestimmt wo rden . Da Mann auch Obervorgeher der Gewerkschaft war, und nach Ansicht des Kaisers nicht beide Stellen gleichzeitig voll ausfüllen könne, setzte Ferdinand II. mit Ent– schließung vom 9. Jänner 1630 Niklas Fritzler als Bürgermeister ein . In dieser kaiserlichen Entschl ießung wird dem neuen Bürgermeister, dem Stadtrichter und den Räten der Stadt ausdrücklich befohlen , auf Glaubens– dinge Einfluß zu nehmen: Jeder Bürge r und Bewohner Steyr sei ernstlich anzuhalten, an der österlichen Beichte und Kommunion teilzunehmen und den Beichtzettel als Nachweis beim Rate vorzulegen ; die Stadtväter müßten auch Sorge dafü r tragen , daß die Handwer kszünfte ih re jährlichen Gottes– dienste abhielten . Fritzler, früher ein begeisterter Anhänger Luthers, war als Bürgermeister ein scharfer Verfechter der katholischen Sache. Syste– matisch ve rsuchte man , die letzten Reste des Protestantismus in Steyr zum Erlöschen zu bringen. (Gemäß kaiserlichen Befehls vom 8. Mai 1627 hatten ja die Bürger, die nicht katholisch werden wollten , innerhalb einer Frist von vier Wochen das Land zu verlassen). Zum Jahre 1630 berichtet der S1tadt– chronist : ,,Den 6. Augustij ist ein Kaysserlicher Befelch wegen der Aufnehm– bung der Herrn Jesuiter alhero auf Steyr Kommen , vnd haben bey dem Spitall volgente 1·1Heusser einzuraumben begehrt . .. 40 )". Der Färbermeister Jakob Zetl aus dem „ Ensdorfe Nr. 21 " hatte sich am selben Tag in der Stadtratsitzung mit den Schwierigkeiten zu befassen, die sich aus diesem Befehl Ferdinand II. ergaben : In Steyrdorf, am heutigen Michaelerplatz und 45
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