beiden Söhne Hieronymus (1594) und Simon (1600) geboren.49 ) Erstge– nannter studierte 1600 - 1609 am Gymnasium poeticum in Regensburg, 1618 in Wittenberg, wurde 1622 Diakon in Steyr und ging 1624 ins Exil.50 ) Der Zufall will es (oder ist es keiner?) , daß in einer der Exulantenlisten von 1626 unmittelbar neben seinem Namen der eines Melchior Beurlin steht.51 ) Als Kantor der neuerrichteten Schule von S'teyr wurde aus Eferding Georg Taubenrock berufen, der aus dem Weimarischen stammte und 1613 in Nürnberg einen Schulmusikleitfaden „ Epitome Musices " herausbrachte.52 ) . Im übrigen scheint er eine übersensible oder streitbare Persönlichkeit ge– wesen zu sein.53 ) Dem schriftlichen Angebot, nach Steyr zu kommen (BR 1), ging in Krems eine Besprechung zwischen Peuerl und dem Steyrer Bürgermeister Jahn54 ) voran (BR 3). Offenbar nur aufgrund von dessen Zusagen hatte er in Horn gekündigt. An ihn wendet er sich auch nach einem Probejahr zweimal mit der Bitte um endgültige Bestallung und ein Dienstreglement (BR 7, 8) , was jedoch - obwohl er 1611 am Titelblatt der Neuen Paduanen bereits als ,,bestellten Organisten bey der evangelischen Kirchen zu Steyer" bezeich– net wird - noch lange auf sich warten ließ: Am 18. Februar 1611 will ihm auf sein „bewegliches anhalten" (entweder BR 6, 8 oder ähnliche Formu– lierungen) der Rat „die hundert guld- / en zu järlicher ordinari Bestallung / verwilligt haben, was aber daß / werckh in der Khirchen anlangt, wirdt / Er destwegen, van Herrn Bürger- / maister, was eines Erß(amen) Rahtes wil / vnd mainung, spruch empfangen, / Eß soll auch auf den Sup(plikan– ten) der wohn- / nung halber gedacht werden" (RP 18. Februar 1611 ): In diesem Zusammenhang hatte man ihm anfangs ein Zimmer versprochen (BR 3) und es hängt wohl auch mit der Vergrößerung der Familie zusam– men , daß Peuerl diesen Punkt in den nächsten Jahren immer wieder aufgreift. Am 12. August 1610 war in Steyr sein (zweites?) Kind Isaac von Isaac Spannesberger aus der Taufe gehoben worden.55 ) In der Besoldung klaffen einmal zwischen der Bewilligung von jährlich 100 f. und den laut Rechnungsauszug der evangelischen Kirchen- und Schulbeamten der Jahre 1610 - 1612 ausbezahlten 8'ummen56 ) Lücken, des weiteren nennen die Aussagen des Anstellungskonzepts (BR 9) andere Beträge. Tatsächlich dürfte der Rat wie üblich mit der Auszahlung der Bezüge nicht allzu pünkt– lich gewesen zu sein . Dazu kommt aber auch , daß gewisse Beträge (wie z. B. die für die Wohnung) wahrscheinlich außerhalb dieser Abrechnung bezahlt wurden , schließlich daß einiges in Naturalien (Holz, Kerzen etc., vgl. BR 9) abgestattet wurde. Zumindest nominell hat demnach Peuerl anfangs 90.- f., ab 1611 100.- f. und nach 1614 160.- f. verdient. Auf– fällig ist außerdem , daß Peuerl seinen Dienst am 1. November angetreten hatte, das Bestallungskonzept (BR 9) aber ab 1614 den Georgitag (24. April) als Zahltag festlegt. Ob Peuerl dagegen Einspruch erhob und daraufhin in der endgültigen Ausfertigung ein anderes Datum eingesetzt, oder die Differenz einmal abgerechnet wurde, ist nicht bekannt. Wesentlich erscheint auch, daß die Stadtväter einen Nebenverdienst „au'l Hochzeiten, Preitspillen und Mailzeiten", wofür „ime ain geburlicher und der Burgerschaft laiden13
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