veranlaßten Abzug von zwei Fähnlein Fußvolk und der gesamten Reiterei noch am gleichen Tage, „verehrte“ die Stadtverwaltung dem Propst von Ardagger fünfhundert Reichstaler. Am 27. August 1626 wurde die Stadt Wels der bäuerlichen Besatzung ledig.5) Am 29. August 1626 kam Oberst Löbl von Wels nach Steyr und forderte weitere fünfhundert Reichstaler bei Androhung weiterer Soldateneinquartierung. Der geflohene „ordentliche“ Stadtrichter Niklas Frizler kam am 3. September 1626 mit dem katholischen Ratsherrn Max Wuschletitsch in die Eisenstadt zurück. Doch verblieb Hans Himmelberger weiterhin als „angesetzter“ Stadtrichter. Frizler trat sein Amt erst am 23. September an, wahrscheinlich deshalb, weil es Himmelberger nicht illegal übernommen hatte.6) Am 4. September 1626 kehrten der Bürgermeister Johann Mayr, der Stadtschreiber Johann Sonnenwald, und der Rentmeister Adam Wolf in die Stadt zurück. Zur gleichen Zeit wurde der ehemalige Steyrer Gerichtsschreiber und spätere Kriegssekretär der Bauern Balthasar Mayr gefangen und nach Linz gebracht.7) Verhandlungen brachten dem Oberstleutnant Tegoss monatlich weitere zweihundert Reichstaler ein, „damit die Burger nicht so tribuliert vnd hartt gehalten werden !“8) Am 17. September 1626 reisten Bürgermeister Johann Mayr und der Rentmeister Adam Wolf nach Linz, um über die Schäden des Bauernaufstandes und die beteiligten Steyrer Bürger Bericht zu erstatten.9) ') Zetl, S. 70 ff. — Krobath, VKST 23/1962, S. 32. — 2) Haus Stadtplatz Nr. 40. — Berggasse Nr. 57, Krenn, H.57. — 3) Zetl, S. 71. — 4) Zetl, S. 71. — 5) Zetl, S. 71 f. — 6) Kammerhofer, S. 204. — 7) Balthasar Mayr war der ehemalige Gerichtsschreiber in Steyr. Seine Meinung war, „das Frankenburger Gericht sei ihres Aufstandes nit die wenigste ursach I" (Stieve S. 64/1). Mayr war im Jahr des Aufstandes 25 Jahre alt. (Stieve S. 99/4). Zetl nennt Mayr als Kommissar und Feldschreiber (Zetl, S.57, 20. Juni 1626). Mayr hatte auch den Scultetus nach Steyr begleitet. (Stieve, S. 169/7). Auch später ist Mayr mehrmals in Steyr zu finden. (18. August 1626, Stieve 225/5). Um den 20./21. August 1626 war Balthasar Mayr bei den Verhandlungen mit Graf Herberstorff beteiligt. (Stieve 233. — Kurz, I, S. 586). Dabei soll Mayr gefangen genommen worden sein, denn das vereinbarte freie Geleit galt nicht ihm. (Kurz I, S. 587). Zetl bezeichnet (fälschlich Hans für Balthasar) Mayr schon anfangs September 1626 als tot. Er soll als Gefangener des Statthalters im Arrest gestorben sein. Doch das entspricht nicht den Tatsachen, denn Balthasar Mayr sagte anfangs 1627 noch bei Verhören aus. Darüber hinaus scheint Balthasar Mayr in der im September 1626 verfaßten Liste der Hauptleute und Befehlshaber der Bauren auf. (Stieve S. 245/2). Mayr mußte am gleichen Tag wie Wiellinger, Madlseder, Dr. Holzmüllner, Angerholzer und Hausleitner das Schafott in Linz besteigen. (Stieve, 313). 66
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