t>er Entsatz der Eisenstadt Für die Bauern überraschend, erschien Oberst Löbl mit Fußvolk, Reitern und einigen Kanonen am Vormittag des 22. August 1626 auf dem Tabor. Er sandte einen Trompeter in die Stadt mit der Frage, ob die Bauern und die Bürger sich gegen die kaiserlichen Soldaten verteidigen werden. Die Steyrer erbaten eine Stunde Bedenkzeit. Es wurde eine Sitzung des Rates abgehalten, mit dem Beschluß, dem Obersten Löbl die Stadtschlüssel auszuhändigen und die Stadt kampflos zu übergeben. Die bäuerliche Besatzung betrug damals nur fünfhundert Mann, die darüber hinaus nicht auf eine Verteidigung vorbereitet waren. Die meisten ergriffen die Flucht, als sie Soldaten sahen. Neumüllner sowie andere Bauernführer wurden in der Stadt festgehalten. Die Bürger scheinen sich so ein Faustpfand für Verhandlungen sichern zu wollen. Vor den meisten Stadttoren waren schon kaiserliche Soldaten postiert. Im letzten Moment konnten sich die Bauernführer durch das Neutor, das sie aufbrachen, ihren Häschern entziehen. Sie flohen über Ternberg nach Wels. Viele protestantische Bürger flüchteten mit ihnen. Deren Häuser wurden später von den einziehenden Soldaten geplündert.1) Um zehn Uhr zog eine Abteilung mit einhundert Mann und drei Fähnchen Fußvolk in die Stadt und richteten sich auf längeres Bleiben ein. Löbl verließ noch am gleichen Tage Steyr. Das Oberkommando hatte er dem Oberstleutnant Tegoss übergeben, der sich im Hause des Georg Winter am Stadtplatz, einquartierte.2) Die Soldaten dehnten ihre Streifzüge bis in die Raming aus, wo sie mehrere Bauernhöfe niederbrannten.3) Am gleichen Tag kamen der Stadtpfarrer, die Dominikaner und die anderen katholischen Geistlichen wiederum in die Stadt. Tags darauf — am 23. August — predigte Pater Cyprianus in der Pfarrkirche. Oberstleutnant Tegoss verlangte von der Bürgerschaft für jedes Haus drei Reichstaler Kontribution, war aber nach längerer Verhandlung mit einer Abschlagzahlung von fünfhundert Reichstalern zufrieden.4) Am 25. August wurde Linz von der Bauernbelagerung befreit. Am 26. August 1626 kam der kaiserliche Kriegskommissar, der Propst von Ardagger nach Steyr und nahm die Bürgerschaft wieder in kaiserliche Huld. Er ließ sich durch einen Schwur bekräftigen, daß die Bürger nichts gegen die kaiserliche Majestät als Erbherrn und Landesfürsten unternehmen werden, sondern im Gegenteil, Gut und Blut, Leib und Leben für ihn eirisetzen wollen. Für den vom kaiserlichen Kommissar 65
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