Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 33, 1976

anus der schmachvollen Haft ledig. Es zeigte auch den besonderen Mut dieses Geistlichen, daß er in Garsten Gottesdienste abhielt und Hochzeit sowie Kindertaufen durchführte.37) +++ Vor den Mauern der belagerten Stadt Linz war es zur Gewohnheit geworden, daß sich die SchMdwachen und die Bauern ohne Kampf handlungen verhöhnten. Dies wollte Herberstorff nicht mehr dulden und gab für solche Situationen allgemeinen Feuerbefehl. Als am 28. Juni 1626 der Bauernführer Stefan Fadinger dicht am Linzer Stadtgraben vorüberritt, schossen zwei Musketiere auf ihn. Von einer Kugel wurde das Pferd niedergestreckt, von der anderen der Schenkel des Bauernhauptmannes zerschmettert. An diesen Verletzungen starb Fadinger am 7. Juli 1626 und wurde zu Eferding begraben.38) Fadingers Tod war für die Bauern ein schwerer Verlust. Im Lager vor Linz ließ sich kein geeigneter Nachfolger finden. Endlich wurde der Landedelmann Achaz Wiellinger von der Au auf Hinterdobl zum Anführer gewählt.39) Schon im Jahre 1620 war Wiellinger als Bauernführer genannt worden. Sein neues Amt übernahm er am 17. Juli 1626 in Wels, wo die Verhandlungen nach den Besprechungen mit den Ständen in Steyr weitergeführt worden waren. Auch bei Wiellingers Bestellung scheinen Madlseder und Dr. Holzmüllner ihren Einfluß geltend gemacht zu haben.40) Der Prädikant Andreas Geyer kam am 1. Juli 1626 neuerlich in die Stadt Steyr. Er predigte vom Hause des Kaspar Reinhard am Grünmarkt. Vor diesem Haus waren Bänke aufgestellt worden, sodaß die Leute ähnlich in einer Kirche saßen. Geyer hörte im Keller des Hauses die Beichte und verweilte länger als einen Monat hier in der Eisenstadt.41) ') Gutkas, S. 43. — 2) Pritz, 1857, S. 257. — 3) Kurz, Beiträge I, S. 126 f. — Czerny, Bilder, S. 37. — Khevenhüller XI, 1114. — ") Gutkas, S. 43. — 5) Pritz 1857, S.257. — Stieve, S.81. — 6) Stieve, S. 83. — 7) Stieve, S.85. — Pritz, Land ob der Enns li, S. 381. — Czerny, Bilder, S. 58. — Zetl, S. 50. — 8) Stieve, S. 85. — Zetl, S. 50. — Kurz I, S. 40. — Kurt Holter, Gilbert Tratthnigg, Wels, Von der Urzeit bis zur Gegenwart, Wels 1964, S. 116. — 9) RP 1626, S.43. — ,0) RP 1626, S. 45. — ") Zetl, S. 51. — ,2) Zetl, S. 51. — l3) Kammerhofer, S. 154. — 46

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