mit Katharina Boxleitner. 1624 mußte Sandig seinen Schuldienst aufgeben. Vier Jahre später verließ er die Stadt.75) Mit der Beauftragung des Lateinschulmeisters Wolfgang Lindner aus Waidhofen durch Abt Johann I. von Garsten im Februar 1603, entstand in der Schule „am Perg“ (Berggasse Nr. 46) eine katholische Lateinschule, an der Lindner bis zum Jahre 1622 und anschließend Matthias Thalmann wirkte.76) In diesem Schulgebäude hatte vor Lindner der Kantor Wilhelm Klausner gewohnt und der berühmte Schul- und Rechenmeister Kaspar Thierfelder aus Freiberg in Meißen, gewirkt.77) 1594 starb der Schulmeister Kaspar Thierfelder. Den Unterricht an der Neuschule leitete sein Sohn Daniel bis 1596. Dann wurde Daniel von seinem Bruder Basilius Thierfelder abgelöst.78) Wiederum in der Zeit von 1620 bis 1624 unterrichtete in der Schule im Neutor Daniel Thierfelder. Er wird im Jänner 1625 das letztemal in den Archivalien oenannt. Als katholischer Schulmeister folgt ihm Tobias Panagl aus Mondsee.79) Tobias Panagl beschwerte sich 1627 über Soldaten, die das Neutor beschädigt hatten. Zwei Jahre später versetzte ihn der Rat der Stadt an die Schule in Steyrdorf.80) Nach Panagl folgte in der Neutorschule Wilhelm Scheichl und von 1640 bis 1643 Hermann Kampei aus Klosterneuburg, der schon von 1626 bis 1640 in der Schule „am Perg“ unterrichtet hatte, nachdem er seit 1621 Schulmeister in Ennsdorf gewesen war.8') Bis 1590 bestand in Steyrdorf keine eigene Schule. Im August des genannten Jahres wurde Basilius Thierfelder zum Schulmeister ernannt.82) Als Thierfelder dann 1596 an die Neutorschule kam und trotzdem in Steyrdorf so viele Schüler wie in den beiden Stadtschulen zusammen waren, wurde kein eigener Schulmeister in Steyrdorf angestellt. Erst ab 1608 unterrichtete Friedrich Engelhardt, der seit 1610 mit der Bürgers- und Nesslertochter Barbara Rotmayr verheiratet war.83) In Aichet wird ab 1609 der Schulmeister Sebastian Weinl erwähnt. Sein Nachfolger war Paul Pichler, der im Jahre 1625 abgefertigt wurde. 1629 wurde in der Sierningerstraße eine neue Schule für diesen Stadtteil eröffnet.84) Um 1609 und 1619 erwähnen die Quellen in Ennsdorf den deutschen Schulmeister Johann Reidtnitz und um 1621 den Schulmeister Reidinger.85) + + + Die kulturelle Tätigkeit wurde natürlich von den wirtschaftlichen und politischen Ereignissen stark gestört. Der Sinnspruch „Silent 107
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