Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 33, 1976

Die erhaltenen Aufzeichnungen nennen die an den kirchlichen Bauten beteiligten Personen. Markus Spaz hatte als Baumeister die Bauleitung inne. Der Italiener war schon 1618 bei Bauten auf der Styraburg beteiligt gewesen. In Linz, Kremsmünster, St. Florian, Stift Schlägel sowie in Gmunden und anderen Orten kann er nachgewiesen werden.10) So waren bei der Pfarrkirche beschäftigt : der Maler Thomas Hoffmann aus München und der Maler Hans Heinrich, der Zimmermann Löcherer, die Glasermeister Georg Dill und Georg Lotring, der Stadtschmied Georg Deicher und der Steinmetz Stegerer.11) Wegen der schlechten finanziellen Lage mußten die Handwerker und Lieferanten lange auf die Begleichung der Rechnungen warten.'2) Nicht nur der Bau, sondern auch die Ausstattung der Kirche brachte große Schwierigkeiten mit sich. Der Stadtverwaltung mußte vom Landeshauptmann aufgetragen werden, die im Rathaus aufbewahrten Ornate und Gebrauchsgegenstände der Pfarrkirche zu übergeben. Die Silberkanne der Prädikanten überließ man dagegen dem Dominikanerorden.13) Um die Erinnerung an die protestantische Zeit der Pfarrkirche gänzlich auszulöschen, wurde der in der Reformationszeit errichtete Abendmahlaltar 1621 abgebrochen. An seiner Stelle wurde ein Altar aus dem Kloster Garsten gesetzt, der schon um 1635 einer Renovierung unterzogen werden mußte. Der Maler Thomas Hoffmann wurde für diese Arbeit mit 170 Gulden entschädigt.14) In dieser Zeit wurde auch die Margaretenkapelle renoviert. 1614 war ein neues Dach aufgesetzt worden. 1630 wurden weitere schadhafte Gebäudeteile instandgesetzt.15) Ein Streitobjekt der Gegenreformation, bzw. während des Bauernkrieges war die Dominikanerkirche. Nach den Wirren wurde den Dominikanern die Kirche endgültig übergeben. Sie ließen diese renovieren und 1631 das Kloster erweitern.16) Im zweiten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts mußte die Orgel der Dominikanerkirche durch eine neue ersetzt werden. Das neue Instrument wurde von Ulrich Schreyer hergestellt. Der aus Horn stammende und 1609 nach Steyr zugewanderte Komponist und Orgelbauer Paul Peuerl überwachte die Arbeiten.17) Aus Geldmangel konnten die Dominikaner erst im Jahre 1642 endgültig an einem Umbau ihrer Kirche denken.18) Den Umbau, der sich bis 1646/47 hinzog, leitete der Maurermeister Hans Tanner. Frater Johann Fädler hatte die Bauaufsicht und die Führung der Finanzen inne.19) Der Burggraf Georg Siegmund von Lamberg ließ die Burg verschönern. Die Burgkapelle wurde restauriert, ein Gebäude im Hofgarten mit Fresken versehen. Im Hofgarten wurden auch dreihundert Bäumchen 101

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