2) Die Familie Prandstetter Der neue Besitzer des Bummerlhauses Georg Prandstetter stammt aus einer alteingesessenen Steyrer Bürgerfamilie. Sein Vater Wolfgang wird schon um ca. 1430 als Bürger der Stadt Steyr genannt. Um 1450 wird Georg als Ratsbürger und um 1489 als Kirchenmeister in der Eisenstadt bezeichnet. Das Stammhaus der Prandstetter war das Haus Enge Nr. 15 — Ennskai Nr. 8.") Georg Prandstetter hatte mit seiner Frau Apollonia drei Kinder, Hans und dann die Töchter Margarete und Katharina.12) Georg Prandstetter war mehrmals in Steyr behaust.13) Georg Prandstetter, der als ein „gar reicher Mann“ bezeichnei wurde, starb am Samstag vor St. Ulrichstag im Jahre 1490 (3. Juli) und wurde in der Steyrer Stadtpfarrkirche beigesetzt. Valentin Preuenhueber kannte auch diese Grabinschrift und hat sie uns überliefert.14) Die Tochter Margarete war im gleichen Jahr wie der Vater gestorben. Die Angabe bei Preuenhueber mit 1497 ist wohl auf einen Irrtum bzw. Lesefehler des Historiographen zurückzuführen.15) Georg Prandstetter hatte in der Pfarrkirche einen Altar zu Ehren des Namenspatrones seines Sohnes gestiftet. Seine Witwe Apollonia und die drei Kinder — Hans, Margarete und Katharina — stifteten zum Gedenken des Gatten und Vaters auf diesem Altar, der auch der Maria Himmelfahrt, den Heiligen Leopold, Erasmus und Katharina — der Namenspatronin der bei der Stiftung des Altares noch lebenden Tochter geweiht war, eine ewige Messe und vergaben dazu 1511 ein Haus („Prandstetter-Benefiziatenhaus, Berggasse Nr. 42 — Promenade Nr. 17) und zehn Bauerngüter in den Pfarren Wartberg an der Krems, Waldneukirchen, Steinbach an der Steyr, Weißkirchen, Pfarrkirchen, Sierning usw.16) Der im Jahre 1490 gestiftete Altar wird noch 1536 genannt; desgleichen im Inventar der Pfarrkirche vom 24. Juli 1564.,7) Zur Zeit Preuenhuebers, in den ersten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts hatte der Altar keinen Bestand mehr. Der Prandstettersche Altar war in der Leopoldikapelle an der Südwand der Pfarrkirche zu lokalisieren, wo noch heute außen ein beschädigtes Marmorbild als Grabstein des Wolfgang Rumpl (f 1538) zu sehen ist. Dies wird bestätigt durch eine zweite Notiz bei Preuenhueber, die besagt, daß sich das Prandstettersche Grabmal beim Renaissance-Glasfenster des Wolfgang Pichler befände.18) ") Preuenhueber, S. 151. — Jahrbuch d. k. k. Heraldischen Gesellschaft „Adler“ 1917/18, XXVII. und XXVIII, Bd., Seite 249. — Krenn, H. 164. 12) Preuenhueber, S. 151. 13) Krobath, Veröffentlichungen des Kulturamtes Steyr' (VKSt.) 15/1955, S. 52, Anm. 48. ’4) Preuenhueber, S. 151. 1 ) Krobath, VKSt 15/1955, S. 52, Anm. 48. ,6) Preuenhueber, S. 151. >7) Ofner, VKSt 17/1966, S. 65. — Ofner, VKSt 19/1969, S. 52, Anm. 53. — F. Stadtpfarrkirche 1653 — 1715, K. 11, L. 26 StA. ,8) Preuenhueber, S. 151. — Ofner, VKSt 29/1969, S. 52, Anm. 15. 39
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