Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 31. April 1974

III. Die Tätigkeit Werndls bis zur Elektrischen Ausstellung in Steyr 1884 Quellen Aus den Quellen für die Zeit bis zur elektrischen Ausstellung 1883 in Wien ist nur sehr wenig, bis zur Ausstellung in Steyr 1884 ist nicht sehr viel über die ersten Schritte Werndls auf dem Elektrizitätssektor zu entnehmen. Es sind in erster Linie die beiden Steyrer Lokalblätter, die zwei- bis dreimal die Woche erschienen, anzuführen. Von den in den Kopierbüchern aufscheinenden Briefen gibt es von den für die Jahre 1881 — 85 in Frage kommenden 2000 Stück nur ganz vereinzelt welche, die das Thema Elektrizität zum Inhalt haben. Wichtig sind die elektrotechnischen Zeitschriften, in denen die Vorbereitungen Steyrs zur Ausstellung erwähnt werden. Wann Werndl den Entschluß gefaßt hatte, die Produktion von Elektroartikeln aufzunehmen, ist nicht bekannt. Aufgeschlossen für alles Neue, hatte er sicherlich nach Bekanntwerden der ersten Erfolge die Entwicklung dieses neuen Zweiges verfolgt. Die ersten Hinweise in den Quellen Am 2. März 1882 brachte der Alpen-Bote eine Notiz aus der Linzer Zeitung, in der es wörtlich heißt: „Schließlich sei noch erwähnt, daß die elektrische Beleuchtung einiger großartiger Gebäude in Paris und Straßburg auf Herrn Werndl einen höchst befriedigenden Eindruck gemacht hatte. In Folge dessen dürfte die von ihm schon früher gehegte Absicht, die Gasbeleuchtung in den hiesigen Fabriken durch elektrische Flammen zu ersetzen, in kurzer Zeit zur Verwirklichung gelangen. Die einleitenden Schritte hiezu sind bereits gemacht, und wenn Herr Werndl sich einmal zu etwas entschließt, dann läßt der Vollzug seiner Anordnungen nicht lange auf sich warten.“19) Um welche einleitende Schritte es sich handelte, läßt sich nur vermuten. Jedenfalls hatte sich Werndl mit verschiedenen Firmen in Verbindung gesetzt. So beklagt er sich in einem Brief an die Societe electrique Edison, Paris, Avenue de l’Opera, vom 16. September, daß 19) Alpen-Bote (in Hinkunft zitiert A. B.) 1882, Nr. 18, S. 3. 46

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2