Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 31. April 1974

mauerte. Genaueres ließ sich wohl bestimmen, wenn der Kopf, der über die Hälfte in der Ummauerung steckt, daraus gelöst werden könnte.“48) Gleinkergasse Nr. 14 : An diesem Hause befinden sich acht Köpfe unter dem Dachgesims. Es sind kahle Türkenschädel, die vermutlich zur Erinnerung an die Siege Prinz Eugens angebracht wurden.49) Besitzer des Hauses war 1736 der Gastwirt Johann Praurather.50) Haratzmüllerstraße Nr. 4 : Der Wiederaufbau und die Fassadengestaltung nach dem Brand des Jahres 1727 werden Gotthard Hayberger zugeschrieben.51) Kirchengasse Nr. 4 : Die Fassade stammt aus dem zweiten Drittel des 18. Jahrhunderts.52) Um 1735 besaß das Haus der Gastwirt Wolf Adam Behamb.53) Stadtplatz Nr. 7 (Stadtapotheke) : Die schöne Fassade erhielt das Haus jedenfalls unter Apotheker Maximilian Tillmetz (1718 — 1746) ,54) Stadtplatz Nr. 9 (Meditz-Haus, früher Schönthan-Haus) : Die Gestaltung der Prunkfassade fällt in das zweite Viertel des 18. Jahrhunderts.55) Hauseigentümer waren damals der Handelsmann Wilhelm Adam (1696 — 1727) und der Verwalter Georg Joseph v. Erb (1730 — 1742).56) Stadtplatz Nr. 12 („Sternhaus“) : Die mit Reliefs und Putten prachtvoll geschmückte Hausfront entstand jedenfalls zur Zeit der Besitzer Johann Friedrich und Theresia Winterl (1722 — 1771).57) Stadtplatz Nr. 30 („Sieben-Stern-Haus“) : 1695 erwarb dieses Gebäude das Stift Kremsmünster um 1200 Gulden von der Stadtgemeinde Steyr. In der Zeit von 1734 bis 1738 besaß es Gottfried Hayberger, der eine sechsachsige barocke Scheinfassade aufführen ließ, der als Abschluß sieben Sterne (Planeten) aufgesetzt wurden.58) Bis zum Jahre 1776 besaß das Haus wieder das Stift Kremsmünster.59) Wehrgrabengasse Nr. 34 („Voglhaus“) : Das beachtenswerte Gebäude zeigt eine mit einem Gemälde (1765) geschmückte Schauseite. Es gehörte von 1783 bis 1797 dem Papiermacher Jakob Vogl. Einen reizvollen Fassadenschmuck bilden die Wirtshausschilder.60) Im 17. Jahrhundert ersuchten nachstehend angeführte Gastwirte die M. Frankhauser, Bilder aus Alt-Steyr. Bilder-Woche der „Tages-Post“ v. 16. 3. 1930, Jg. 7, Nr. 11. 49) 1960 Restaurierung der Fassade. Steyrer Zeitung v. 15. 9. 1960. 5°) F. Berndt, Häuserverzeichnis,, Hs., o. J., S. 320. 51) Krobath, Bürgermeister, VKSt., Heft 28, 1967, S. 18. — Hayberger kaufte 1730 von Eva Susanna Ernst eine Brandstatt in Ennsdorf. Rp. 1730, 94. 52) Dehio, Oberösterreich, S. 335. “j Berndt, Häuserverzeichnis, S. 185. Krenn, Häuserchronik, Diss., Nr. 149. 55) Dehio, Oberösterrech, S. 335. “J Krobath, Bürgermeister. VKSt., Heft 26, 1965, S. 27. — Krenn, Häuserchronik, Diss., Nr. 148. — Renovierung der Fassade 1968 durch ak. Bildhauer Leopold Hollnbuchner. Freilegung und Erneuerung von sieben Portal-Wappen (Kronländer zur Zeit Kaiser Maximilians I.). Steyrer Zeitung v. 18.7.1968. s7) Benannt nach dem über dem Tor sichtbaren goldenen Stern. F. Berndt, Stadtplatz 12 — Juwel der Stadt. Steyrer Zeitung, Beilage „Zum Feierabend“ v. 25. 6. 1953. — Krenn, Häuserchronik, Diss., Nr. 73. — Das Gebäude wurde durch Bomben am 23. 2. 1944 schwer beschädigt. Vorzügliche Restaurierung im Jahre 1953. 58) Krobath, Bürgermeister, VKSt., Heft 28, 1967, S. 17. — Rp. 1734, 255, 266 ; — 1738, 268. 59j Krenn, Häuserchronik, Diss., Nr. 63. “J J. Drausinger, Steyrer Wirtshausschilder. VKSt., 1949, S. 19 ff. — Lychdorff, Schmiedeeiserne Schildhalter. Unterhaltungsbeilage der Linzer Tages-Post. Jg. 1906, Nr. 19 v. 13. 5. 1906 (mit vielen Abbildungen von Franz Hölzlhuber). 15

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