Veröffentlichungen des Kulturamtes der Stadt Steyr, Heft 30, April 1972

Die Aufbauarbeiten, die einen Betrag von 7.477 Gulden 47 Kreuzer erforderten, führten durch : Baumeister Gotthard Hayberger, Stadtzimmer– meister Lorenz Rodlmayr, Kupferschmied Friedrich Reylbacher, Gürtler Johann Georg Wagner, Klampfermeister Lorenz Kragg und Hufschmied Johann Schnürmann. Die Aufsetzung des Turmknopfes, in den man eine Gedenkschrift gelegt hatte, wurde am 9. Juni 1750 vorgenommen und die von dem Gleinker Abt Andreas Schwandtner geweihten drei Glocken aus der Werkstatt des Glockengießers MaximilianHagenauer wurden am 27. Juni erstmals geläutet. Die große Glocke (4 Zentner 6 Pfund) war geweiht zu Ehren „Unser Lieben Frauen" und der Heiligen Johann und Florian, die mittlere (2 Zentner 21 Pfund) zu Ehren der Heiligen Anton Einsiedler, Matthias, Andreas und Wolfgang und die kleine (1 Zentner 36 Pfund) zu Ehren der Apostelfürsten Petrus und Paulus. Den neuen Hochaltar lieferte der Bildhauer J o h a n n P a u 1 S t a d 1 e r zu St. Florian um 210 Gulden271 ). Für eine neue Kanzel wurden 70 Gulden ausgegeben. Das Altarbild, darstellend die „Geburt Christi", malte Wo 1 f gang Da 11 in g er, es kostete 20 Gulden. Ein „Frauen-Bild" in Goldrahmen spendete für den Hochaltar die verwitwete „Ziegl Deckerin" Susanna Paumbgarttner in Wien. Sie schenkte der Kirche auch eine silberne Ampel, 2 Pfund 12 Lot schwer. Die Fassung des Hochaltares und der Kanzel besorgte um 200 Gulden der bürgerliche Maler Simon Weinzierl. Der Bruderhausverwalter Joseph Petz kaufte ein mit Goldborten besetztes Meßgewand und Altargeräte um 69 Gulden 35 Kreuzer. Zwei alte Statuen, einen heiligen Sebastian und einen heiligen Rochus, die sich auf dem Dachboden des Bruderhauses befanden, überließ Petz dem Verwalter des Plautzenhofes, ,,da sie nicht in die Kirche paßten". Abt Leopold Till von Garsten (1747-1757) weihte am 17. August 1751 den Hochaltar zu Ehren der Heiligen Drei Könige und der Heiligen Petrus, Paulus, Sebastian und Rochus sowie den Kreuzaltar zu Ehren der Heiligen Anton Einsiedler, Josef und Wolfgang272 ). 271 ) Den Transport von St. Florian nach Steyr besorgte Postmeister Reichard v. Paum– garten, wofür 2 Gulden zu bezahlen waren. Der Abbruch des alten Altares kostete 34 Kreuzer. Für die Aufsetzung des neuen Altares und für „Verzöhrtes von Bildhauer und Tischler" wurden 5 Gulden 44 Kreuzer ausgegeben. m ) F. Bruderhaus 1706-1770, K. III, L. 29, Nr. 72: ,,Anmerckhung Über das den 9ten May 1749 abgebrunene arme Bruederhauß, und dessen widerumige auf– erbauung betr. von Wolfgang Joseph Petz Resignierter Bruederhaus Ambts Verwalter. " - Petz war Ratsherr, Schiffmeister und Gastgeb. - Vgl. Pritz, Steyer, 5. 342. Karl Bergthaler, Die Bruderhausstiftung in Steyr und ihr Besitzstand in der geschichtlichen Entwicklung. 0. J., Maschinschrift. - Der mit Weißblech gedeckte Turm der Bruderhauskirche wurde durch den Brand vom 3. Mai 1842 abermals zerstört, die Kuppel stürzte ein, die Glocken schmolzen. Schroff, Regesten, Bd. 6, 5. 11 ff. 93

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