tausende Votivbilder waren bis zum Jahre 1712 in der Kirche schon vorhanden. Schwere Verluste an Altargeräten erlitt das Gotteshaus in der Zeit der Franzosenkriege257 ) . In der Nähe der Wallfahrtskirche Christkindl liegt das schon im 14. Jahr– hundert urkundlich genannte Schloß Rosenegg. Im Jahre 1691 ließ Abt Anselm in demselben eine Kapelle errichten. Reslfeld malte ein die Heilige Familie darstellendes Altarblatt258 ). Die Kirche in Gleink Durch die politischen und religiösen Ereignisse in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, besonders durch die Plünderung im Bauernkrieg 1626, geriet das Benediktinerkloster Gleink in eine wirtschaftliche Notlage, aus der es die Äbte Cölestin von Pestaluz (1658-1678) und Rupert I. von Kimpflern (1678-1708) wieder herauszuführen vermochten259 ). Unter diesen Äbten erfolgte die Barockisierung der Abteikirche. So gelangte 1664 der schöne Hochaltar von S e b a s t i an G r ü n d 1 e r zur Aufstellung, vier Seitenaltäre wurden erneuert. In den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts schmückte der Maler J oh an n G eo r g Da 11 er die Kirche, die Sakristei und die nach einem Plane Prandtauers um 1708 erbaute sehenswerte Marienkapelle mit Fresken. Für das Langhaus schuf J o h an n M i c h a e 1 F e i c h t - m a y e r zwei bedeutende Ölgemälde : ,,Kreuzabnahme" und „Grablegung". Die Orgel, ein Glanzstück des Salzburgers Jo h a n n Chr i s t o p h E g e da c her, gelangte 1732 zur Aufstellung200 ). Abt Rupert I. ließ neue Stiftsgebäude aufführen und „Lust- und Frucht– gärten" anlegen. Der Steyrer Maler W o 1f g a n g W i e m g r a b e r (Wührgraber) versah Speisesaal und Bibliothek mit Fresken261 ). ,, Fast 257 ) Perndl, 250 Jahre Christkindl. F. Steinbock, Entstehungsgeschichte der Kirche in Christkindl. VKSt., Heft 14 (1954), 5 . 20. Josef Perndl, Christkindl / Stadt Steyr, Oberösterreich. Kunstführer Nr. 683 (1958). Dehio, Oberösterreich, 5. 48 f. Zur Geschichte der Wallfahrtskirche Christkindl sind im Stadtarchiv keine Archivalien vorhanden. ' 58 ) G. Grüll, Der adelige Landsi tz Rosenegg. Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines, Bd. 100 (1955), 5. 191 - 220. ' 09 ) F. X. Pritz, Geschichte der ehemaligen Benediktiner-Klöster Garsten und Gleink. Linz (1841), 5. 199 ff. - Archivalien zur Kunstgeschichte der Abtei Gleink fehlen im Stadtarchiv. ' 60 ) Dehio, Oberösterreich, 5. 90 f. - Eine gründliche Restaurierung der ehemaligen Klosterkirche wurde 1954 vorgenommen. 0. V., Ein Juwel des Landes neu gefaßt. Linzer Volksblatt v. 18. 12. 1954. - 0. V., Die Gleinker Kirche in neuem Glanz. Steyrer Zeitung v. 23. 12. 1954. - Die 1696 aufgesetzte Turmkuppel wurde 1310, 1824 und 1901 erneuert. Steyrer Geschäfts- und Unterhaltungskalender 1902, 5. 137. 261 ) Riesenhuber, Barockkunst, 5. 575. 90
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