Zum Entwurf191 ) des Schalldeckels der Kanzel bemerkte der Magistrat, „d(a)ß für formlicher stehe, wann die Kuppel von aussenher oben in einen spiz sich schliesse, die Kayserliche Cron aber darüber auf die geschnizte pögen schnierckhl, frey, vnd von dem schwarzen ganz abge– söndert gestelt wurde, alß verspricht Er Jacob disen Verordnung(en) nach Zuleben, vnd d(a)ß Haubtwerckh darnach einzurichten, auch schliesslich darob Zu sein, d(a)ß gleich förmiger eines mehrgedachten Löbl. Mag. Beschehener Verordnung gemäß die geschnizte Lauber pögen in einer mehreren Correspondenz, vnd runder gehalten werden" . Für beide Einrichtungsstücke, die aus schwarz gebeiztem Holz zu verfertigen waren, vereinbarte man einen Preis von 632· fl. ,,vnnd dan Specialiter Zu ainen glickhlichen anfang Zwelff Thaller Leykhauff"192 ). Schließlich wurde der bürgerliche Maler J o.h a n .n J o ach im M e y r mit der Fassung des Hochaltares, der Kanzel, des Tabernakels „wie auch alle darzue gehörige Bilder vnd Zieradten, nichts daruon ausgenomben", beauftragt. Die hiefür benötigten Materialien (Kreide, Kohle, Kienruß, Leim u. a.) hatte Meyr beizustellen, ,,herentgegen solle ihme drittens d(a)s goldt, wormit er doch threu vnd gspährsamb Zuhandlen schuldig ist, völlig, wie auch zur arbeith ein Zimmer verschafft, vnd für iedes Buech goldt, so 250 Plöder in sich halten soll, 4 fl. paar gelt /: worunter ver– standtener massen sein aigener wie auch der gsöllen, Wochenlohn vnd Khost verstandten: / abgestattet beynebens Zu ainen Leykhauff gleich 12 Reichstaller in specie zuegestelt werden"193 ) . Einen Arbeitsraum für die mit der Aufstellung des Hochaltares be– schäftigten Tischler und Arbeiter stellte der Eisenobmann Franz Gottfried Vorig von Hochhaus (1681-1701) in dem von ihm erkauften Kaplanhaus zur Verfügungrn4 ) . An diesem Werk arbeiteten auch der Garstner Laien– bruder Maria n Ritt in g er 195 ), ein bedeutender Bildhauer, der Tischler K o n r a d W e n d t e r mit sechs Gesellen, der Steyrer Tischler– meister G au n g i g 1196 ), der Maler Hans Ge o r g St a in d o r ff er aus Garsten und der Steyrer Kunstschlosser Georg Eder 197 ). Das Altarbild, darstellend die Anbetung der Heiligen Drei Könige, malte der berühmte Garstner Hofmaler K a r 1 v o n R e s 1 f e 1d. Das Blatt gehört zu den vorzüglichsten Arbeiten des Künstlers198 ). Es kam auf 101 ) Die in den Archivalien erwähnten „Abrisse" und Entwürfe sind nicht mehr vorhanden. 192 ) F. Pfarrkirche 1653-1715, K. XI, L. 26, Nr. 177 : Orig. Spaltzettel. 193 ) Ebenda: Spaltzettel v. 12. 3.1687 (Konzept) . 1 9 4 ) Rp. 1687, 158, 167. 195 ) Pritz, Steyer, 5. 315. 196 ) Rp. 1687, 37. 19 ; ) F. Pfarrkirche 1653-1715, K. XI, L. 26, Nr. 177 : ,,Bedenckhen Über Herrn Bartholome Rähofer des äußern Rats geführte Hochalthars Vncosten Rechnung" v. 28. 9. 1689. 198 ) Dehio, Oberösterreich, 5 . 328. 74
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