Die Stadtgemeinde erwarb die Liegenschaft der Klosterjungfrauen um den Schätzwert von 3.500 Gulden163 ) . Im Kloster wurde eine „Wollen gespinst Faktorey" untergebracht, die Kirche zu einem Theater adaptiert164 ). Die Stadtpfarrkirche Die in der Renaissance begonnene Erneuerung der K i r c h e n e i n r i c h - tun g wurde nach der Weihe des Gotteshauses im Jahre 1636165 ) fort– gesetzt, zum Teil ermöglicht durch Stiftungen und Sachspenden der Bürger166 ). Nach dem Dreißigjährigen Kriege erfolgte die Aufstellung neuer Kir c h e n s t ü h 1 e. Um diese Arbeit bewarb sich 1652 der Tischler– meister A n d r e a s K 1 e in 167 ). Bis zum Jahre 1655168 ) wurden für die mit vorzüglichen Schnitzarbeiten geschmückten Kirchenbänke 1.867 Gulden 6 Schilling 12 Pfennig ausgegeben169 ). Zur Eindeckung der S a k r ist e i bezog man in diesem Jahre 180 Stück Lärchenholz-Laden von Christoph Pämber an der Kruglmühle170 ). Um diese Zeit dürften auch die schönen, über zwei Meter hohen A p o s t e 1 s t a tu e n, die 1859 an die Stadt– pfarrkirche in Linz abgegeben wurden, an den Bündelpfeilern angebracht worden sein171 ) . Um 1661 verfügte die Kirche u. a. über drei Mon - s t r a n z e n , neun K e 1 c h e und 29 0 r n a t e und M e ß g e w ä n - d e r 172) . Im Jahre 1662 wurde das schadhafte Ho 1 z g i t t er vor dem Hochaltar erneuert, es kostete 44 Gulden 36 Kreuzer173 ). 1 63) Hittmair, Klostersturm, 5 . 146. 164 ) Krobath, Bürgermeister, VKSt., Heft 29 (1969), 5. 7. 165 ) Am 17. 12. 1632 hatte der Abt von Garsten den Altar zu Ehren des gekreuzigten Erlösers in der Turmhalle und den Altar zu Ehren der Heiligen Gregor und Michael konsekriert. Lenzenweger, Pfarrnetz Garsten, 5. 235, 239. 166 ) So vermachte z. B. Maria Flurerin 1647 zur Kirche 100 Gulden, 1648 spendete Frau Achtmarckht 11¼ Lot „gute Perl"; 1654 verzeichnet die Pfarrkirchenamts– rechnung abermals eine Perlen-Spende (1¼ Lot). Wahrscheinlich zur Deckung der Ausgaben verkaufte 1648 der Kirchenamtsverwalter 270 Pfund Kupfer vom „Tächl der Händlischen Capeln" um 59 fl. 3 s 6 d an Maximilian Luckner und Georg Mittermayr. F. Gottesdienststiftungen 1364-1778, K. XI, L. 34, Nr. 48. - F. Pfarr– kirchenamtsrechnungen 1609-1704, K. XI, L. 29: Rechnungen 1648, 1654. - Das Kirchenvermögen verwaltete der vom Magistrat bestellte Kirchenamtsverwalter. Lt. Instruktion 1689 führte er die Aufsicht über das Kirchengebäude, Ornate, Kirchenbediente und über die Dienstleistungen der dem Pfarrkirchenamt unter– stehenden 43 Pfarrkirchenamts- und 18 Benefiziatamtsfeuerstätten. F. Instruktionen, MK., Nr. 1180. Pfarrkirchenamtsrechnungen 1609-1704: Rechnung des Jahres 1700. 167 ) Rp. 1652, 319. 1 68) Vgl. Dehio, Oberösterreich, 5. 328. 169 ) F. Pfarrkirchenamtsrechnungen 1652, 1654, 1655, K. XI, L. 29. - Im Stadtarchiv ist nur ein geringer Bestand an Pfarrkirchenamtsrechnungen vorhanden. 170 ) Pfarrkirchenamtsrechnung 1655, K. XI, L. 29. 171 ) Dehio, Oberösterreich, 5. 175. 172 ) F. Pfarrkirche 1653-1715, K. XI, L. 26, Nr. 153: Inventar 1661. 17 3) Rp. V. 4. 10. 1662, 228. 69
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2