1835 bewilligte das Kreisamt den Bau von zwei steinernen Jochpteilern für die Steyrbrücke, die dem bei Hochwasser angeschwemmtem Material guten Widerstand bieten konnten. Den Auftrag, diese Arbeit durchzu– führen, erhielt der Steinmetz Johann Haider aus Mitteregg. Er begann im September 1836 und beendete die Arbeit im folgenden Jahre. Außerdem lieferte der genannte Steinmetzmeister je einen Brunnenkorb für den Brunnen in der Berggasse beim ehemaligen Theater und einen für den Brunnen in Ennsdorf95 ). Um den Friedhof am Tabor erweitern zu können, pflegte man 1838 mit der Besitzerin des Stadlmayrgutes, Magdalena Zachhuber, Verhandlungen, da diese die Eigentümerin des benötigten Grundes war. Nachdem man zu einem Einverständnis gelangt war und die Eigentümerin geneigt war, den Grund um 545 Gulden 24 Kreuzer C. M . abzutreten, genehmigte das Kreisamt am 17. August 1839 das Vorhaben. Magdalena Zachhuber wurde auch das Recht der weiteren Grasfechsung zugesprochen. Im März 1841 wurde mit der Arbeit begonnen, Ende September waren auch die drei neuen Umfassungsmauern fertiggestellt. Dem Zimmermeister Stohl wurde für die Erstellung der Pläne für dieses Projekt ein Honorar von 4 Gulden 40 Kreuzer C. M. bezahlt. Die Erweiterungskosten von 2.190 Gulden C. M . sowie die Grundkosten wurden von Stadtpfarre und Vorstadtpfarramt gemeinsam getragen. Am 3. November 1842 wurde der neue Teil durch den Linzer Bischof Dr. Doppelbauer feierlich eingeweiht96 ). Aus dem Geist des liberalen Denkens jener Zeit entstand der Verein für Industrie und Gewerbe. Er ging aus dem innerösterreichischen Gewerbe– verein, dem auch Oberösterreich angehörte, hervor. Der Verein stand unter Patronanz Erzherzog Johanns und seines Vertrauensmannes, des zu dieser Zeit in Steyr tätigen k. k. Katastralvermessungs-Inspektors Karl Schmutz, der „der geistige und praktische Leiter dieser Schöpfung des aufstrebenden Bürgertums"97 ) war. Im Jahre 1839 wurde bei einer Generalversammlung beschlossen, in Steyr, dessen innige Bindungen zum Eisenwesen in Vordernberg bekannt waren, eine Zweiggruppe (Mandatariat) zu errichten. Diese, das „Mandatariat des Industrie- und Gewerbevereines für Inn- und Oberösterreich mit Salzburg" zu Steyr unter ihrem Leiter, dem Eisen– händler Joseph von Koller, zeigte in einer Industrieausstellung am 1. De– zember 1841 zu Ehren ihres Protektors eine mit 2.000 Ausstellungsstücken beschickte Schau der Eisen- und Stahlbranche im Rathaus98 ). Befremden herrschte im Magistrat, als im Juli 1838 die „k. k. Provinzial– buchhaltung" den Bezug von Zeitungen durch die Stadtverwaltung be– anstandet hatte. Magistratsrat Haydinger berichtete darüber in einer 95 ) RP 1835, 15; RP 1841, 415. 96 ) RP 1838, 173; RP 1841, 213. ,,Der Taborfriedhof", Steyrer Kalender 1963, 70. Jg. 97 ) LV7, 30;LV2, 122ff. 98 ) LV 2, 123. 39
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