Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 29, Oktober 1969

Hier sei auch ein Zeitgenosse Lautensacks erwähnt, der Wiener Goldschmied und Medailleur Ludwig Neufahrer (isoo — (565), der \55\ eine Bildnismedaille des hiesigen Handelsherrn Niklas Kolnpoi (Kolnpoeck) und (556 eine solche des Steyrer Burggrasen W o l f g a n g von Rogendor f'44) anfertigte. In Kolnpocks Bildnis bemerkt A. Marks : „Das Medaillenbildnis, das in seiner Gestaltung recht kennzeichnend den realistischen Stil der deutschen Renaissance-Medaille der ersten Halste des (6. Jahrhunderts verkörpert, vermittelt uns das Bild eines körperlich kräftig gebauten, untersetzten Mannes, dessen Gesichtszüge Zielstrebigkeit und Energie widerspiegeln, Eigenschaften, die auch seine Biographie durchaus bestätigt. Die Haar- und Barttracht zusammen mit dem malerischen Kostüm der Zeit verleihen der Medaille einen besonderen ästheWolfgang Hausier, Stadtansicht (Detail) Dreißig Jahre älter als die Radierung Lautensacks ist eine in Kupfer gestochene Stadtansicht. In der rechten oberen Bildecke nennt eine Inschrist den Künstler: „WARE VND EGENDLIGEN CONDRAVET DER WEIT PEKANTEN STAT STEIR IM ERTZHÖZOGTVM ÖSTERREICH OB DER ENS MIT IREN VORSTÖTN VND GASSEN DVRCH WOLFGANGUS HAUSSER BVRGER VND GOLTSCHMIT DASELBST VND SEINEN SON IOSSEP HAUSSER IN GRVND GELÖGT VND ZV ALERERST IN DRVCK GEBRACHT 1584”. 2t. Marks findet die in der Manier des Planprospektes dargestellte Vedute „künstlerisch unbeholfen", doch „topographisch gewissenhaft".'4^) wolfgang Hausier (Hauser) war in den Jahren 1608 bis (6(5 abermals mit der 2lnfertigung eines „Burgfried Kupferstiches" beschäftigt.'49) Lin die Eisenstadt darstellendes silbernes Basrelief im Rathaus (Bürgermeisterkanzlei) wird ihm zugeschrieben.144 145 146 * 48 149 ) Der Künstler verschied im 65. Lebensjahr am n- November 1620.'49) 144) J. Schmidt, Linzer Kunstchronik. 1. Teil (1951), S. 47 f. 145j A. Marks, Oberösterr. Bildnisse aus vier Jahrhunderten. Oberösterreich — Land und Leute. 1962/63, Heft 3/4, S. 9. 146) A. Marks, Oberösterreich in alten Ansichten, S. 19. ,47) St.A., Rp. 1608, fol. 147 ; Rp. 1613, 256. 148) Den schönen Birnholzrahmen schnitzte der Steyrer Maler August Stern (1827 — 1924). J. G., Anton August Stern. Steyrer Zeitung, Februar 1924. 149) I. Schroff, Regesten, Handschrift, Bd. VI, S. 841.

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