vielleicht die Errichtung der ansehnlichen Wegkapelle in diesem Dorort108) zusammen. hierüber erzählt der Steyrer Historiker: Als Iuvernumb „einsmahls nach Venedig reiten wollen und Key den Stadeln an der Schönau sein Rotz unversehens einen Fall mit ihm gethan, hielt er dafür, dah solches ein Anzeigen eines noch grötzern Unglücks wäre, kehrte derohalben wieder um, gemeldtes Lreutz aufrichten zu lassen, und alsdann setzte er erst seine vorgehabte Reise fort".109 110 * 112 ) Stpraburg und JEngelbof In unserem Zeitraum wurden an der 5 t y r a bürg mehrmals Umbauten vorgenommen. Im Jahre t 343 war sie von einem Brand bedroht, der in einer benachbarten Bäckerei zuni Ausbruch gekommen war. Der Landesfürst verfügte daher, die Häuser in der Umgebung der Burg und in der Stadt mit Ziegeldächer versehen zu 1 affen.1,0) Das Aussehen der Burg in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts vermittelt uns die aus i554 stammende Stadtansicht des Hans Lautensack und eine (571 angefertigte Burgbeschreibung. Diese erwähnt u. a. : „Vmb dtz Schloß hats Vier mit gueten gemeur Eingefangene Zwinger. — Die hruggen vber die Zwinger in Garten ist bey guetem haue. — Zwischen des Schloß Vnd hofgarten ist ain wol erpauter pulferthurn. — An yezgemelten Neuen Stock ist ein grosser Vier- eggeter starkher thurn". Int Turm besandeit sich zwei Gefängnisse, für fünf, sieben und mehr Pferde waren Stallungen vorhanden.'") Eine Renovierung uni) Verstärkung der Burgbefestigung erfolgte um 1575 unter dem Burggrafen Ferdinand hoffmann (1575 — tssg)."2) Im folgenden Jahre wurde die gegen detl Ölberg gelegene, über den Burggraben führende Schlagbrücke (Hof-, Schloß- oder Hirschbrücke) untermauert."8) In den ersten Jahrzehnten des >7. Jahrhunderts war es Georg Siegmund Freiherr von Lamberg, Burggraf in der Zeit von 1614114 115 * ) bis 1631, der 1616 die Burgkapelle durch einen Maler restaurieren und sein Gebäude am Rande des Hofgartens mit schönen Malereien schmücken ließ. Im hofgarten, den schon Erzbischof Johann Beckenschläger als Pfandinhaber im is. Jahrhundert hatte anlegen lasseit, wurden etwa 300 Bäumchen gesetzt"8) und die Parkanlage 16)8 unter Aufsicht des kaiserlichen Baumeisters Mt a r Spa z"h mit einer hohen Mauer umgeben. Der schon im Mittelalter erwähnte E n g e l h 0 f, haratzmüllerstraße Nr. 66, wird als schönster Renaissancebau der Stadt bezeichnet. Er zeigt zwei quadratische 108) In Nähe des Bahngeleises in der Marienstraße. 109j Preuenhuber, Annales Styrenses, S. 275. 110j Ebenda, S. 264. — Am 31. Oktober 1608 erließ die Stadtobrigkeit eine „eigene Feur-Ordnung“. m) Wien, Hofkammerarchiv, F. 234, N.ö. Herrschaftsakten S 114/B, f. 195 — 197. 112j Preuenhueber, Annales Styrenses, S. 377. — F. Berndt, Die Styraburg. Steyrer Volksstimme, Oktober 1938, 3. Fortsetzung. m) F. Berndt, Der Schloßberg in Steyr. Steyrer Zeitung. Unterhaltungsbeilage Nr. 12 v. 20. 3. 1952. — Wahrscheinlich begann schon Burggraf Adam Hoffmann (1564 — 1573) mit dem Ausbau der Wehranlagen. Alois Leopold Anton, Steyr’s Chronik (1836 — 1860). Handschrift, S. 20. Siehe : J. Ofner, Kunstchronik, VKSt., Heft 25, S. 46. 114) Rolleder, Steyr, S. 127. — In der Kapelle wurde ein neuer Altar aufgestellt. Lindner, Annalen, S. 293. 115) Lindner, Annalen, S. 302. n6j Siehe Seite 59. 63
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