Im Jahre |650 wurde das Gewölbe, — spitze Stichkappenlonne im Mittelschiff, Kreuzgewölbe in den Seitenschiffen,55) — vollendet. Jur Erinnerung an die nach i8? Jahren erfolgte Fertigstellung der Stadlpfarrkirche wurde über dem paupt- portal („ober der Grgel") nachstehende Inschrift angebracht: „Dei ter Bptimi Auspicio D.D. Aegydii, Lolomanni patrocinio, Auguftiffimi Laefaris Lerdi- nandi pietate et munificentia, venerabilis p. ac D'ni. Dni Antonii Abbatis Garftenfis Eura et industria, Senatus populique Styrensis Auxilio, Bafilica praesens fornioe hoc donata et tota renovata est. Anno Verdi incarnati MDCXXX".56 7) In den folgenden Jahren waren, wie aus den Abrechnungen der Jahre 1655 und 1659 hervorgeht, noch verschiedene kleinere Arbeiten öurchzuführen. So wurde das Kirchenpflaster erneuert und Epitaphien der Protestanten aus dem Gotteshaus entfernt.58 59 60 61 62 63 64 65 ) Wie Lindner in seinen Annalen berichtet, besaß die Familie pändl als Begräbnisstätte im nördlichen Seitenschiff der Pfarrkirche eine Kapelle, die seinerzeit den Eggenbergern gehörte. In dieser stand ein schöner Altar mit beschädigten Statuen, darstellend das Christuskind und die peiligen Drei Könige. Pfarrer Johann Widersperger (1600 — 1619) erlaubte 1617 dem Protestanten Berthold pändl, in der Kapelle für seine Vorfahren, jedenfalls für seinen Vater Wolfgang, der 1596 gestorben war, einen Grabstein anzubringen, doch mußte er sich verpflichten, die schadhaften Altarfiguren restaurieren zu lassen. Da aber kein Künstler diese Arbeit übernehmen wollte, wurde das Grabmal für Wolfgang pändl an einer anderen Stelle angebracht?) psute befindet sich im Vorraum des östlichen Südtores das Renaissance-Epitaph für Sebald pändl (1591)?°) ' ' Im Jahre lesq zeigten sich am Turm Bauschäden, an den Glocken und bei der „Schein" waren 1656 Reparaturen vorzunehmen?) In der Fastenzeit des Jahres 1629 wurde der alte, sehr baufällige psarrhos abgebrochen? - zu dessen Erneuerung man schon 1619 hatte Bauholz herbeischasfen lassen?) Aber bereits mit Beendigung der Bauarbeiten an der Kirche mußte aus finanziellen Gründen auch der pfarrhofbau eingestellt werden?"') Dr. theol. Achaz Schrott, der in Steyr von 1622 bis 1655 als pfarrherr wirkte, übersiedelte in das Wolf Schwindtenhamberifche paus vor dem Gilgentor?5) Da keine Aussicht auf Fertigstellung des pfarrhofes bestand, kaufte er am 14. August 1658 56) Dehio, Oberösterreich, 8. 327. 57) Pritz, Steyer, S. 21. — Schroff, Regesten, Bd. VI, S. 712. 58j Pritz, Steyer, S 21. — 1601 hatte der Stadtrat den Kirchenverwalter beauftragt, die Epitaphien an der Kirche u. im Friedhof wieder aufstellen zu lassen. St.A., Rp. 1601, 125. — Vermutlich gelangte um 1630 das Epitaph des Stadtrichters Franz Trauner in das Haus .Grünmarkt Nr. 10. Krobath, Bürgermeister, Heft 20, 1960, 8. 46. Auch das sogenannte „Kellermandl“ im Hause Fischergasse Nr. 7 dürfte eine Grabsteinfigur darstellen. 59) Lindner, Annalen 8. 36 f., 317. 60) Dehio, Oberösterreich, 8. 328. 61) St. A., Rp. 1634, 103 ; — 1636, 214. 62) Nach dem Brande des Jahres 1522 wies Abt Ulrich IV. von Garsten das Ansuchen der Steyrer Bürger, ihnen einen Teil des abgebrannten Pfarrhofes samt Garten zu überlassen zurück. Als Pfarrhof diente nach 1522 der vom Nürnberger Handelsherrn Kunz Horn 1492 geschenkte Plütlhof. Lenzenweger, Pfarrnetz Garsten, S. 261. — Am 3. 10. 1630 schrieb Abt Anton an den Magistrat : „Wie Pauvöllig der alte Pfarrhoff gewest, daß man auch, wan sich wenig ein Windt erhebt, nit sicher darinen wohnen khönnen, welches hernach im Abbröchen deß gannz verfaulte Pöden, vnnd Tachholz zeiget, daß wissen sie selbsten woll“. St.A., F. Pfarrkirche 1601 — 1651, K. XI, L. 26, Nr. 118. — Zetl, Chronik, 8. 105. 63) Lindner, Annalen, 8. 349 f. 64) Pritz, Steyer, 8. 278. 65) Zetl, Chronik, 8. 105. 58
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