Am Kalvarienberg dieses Grtes kam es zu einem Gefecht mit der Nachhut des Fürsten Schwarzenberg. Die Franzosen eroberten Kremsmünster und nahmen *200 Mann gefangen. Der Gesechtslärm mar bis Steyr zu hörend) Schon am (7. Dezember waren im Rathaus für den Fall des Näherrückens der Franzosen wohlweislich Maßnahmen beschlossen worden. Wichtige Akten und Wertpapiere (wie Mündelobligationen, Stiftungsbriefe u. a.) sollten nach ©fen (heute Buda) in Ungarn verlagert werden. Zu diesem Zwecke wurde vom Schiss- meifter Sitrettbauer eine plätte gemietet und drei Schisfleute in Dienst genommen. Aus diesem Wasserfahrzeug sollten auch die Akten der pauptgewcrkschast und ein Beamter dieser Gesellschaft platz finden, der mit feinen Dokumenten in Wien zu bleiben hatte. Für Andreas Lberstaller in Wien, der den Transport auf der Donau weiterbegleiten sollte, mußten die notwendigen päffe besorgt und ein Lrsuchschreiben an den Magistrat in ©fen versaßt werden, in dem der Genannte ausgewieseu mürbe.35 6) Auch das Kreisamt forderte auf, bei sich zeigender Gefahr Kirchensilber, pretiofen und Dokumente „auf sichere Stationen abzuführen". Stadtkämmerer Mayrhofer bat, ihm wieder für zwei paar pferbe, die er für die Stabt zu verwenden hatte, eine Sicherstellung zu geben, falls diese bei einer Feindbesetzung abhanden kämen. <Es wurden für solchen Fall soo Gulden vorgesehen. Bürgermeister von paumgartten schlug auch vor, den städtischen Beamten, wie dies auch im Jahre 1794 geschehen war, für den Fall der Besetzung der Stadt, einen Vorschuß in der pöhe einer Vierteljahrsbesoldung zu geben, was genehmigt mürbe.37) Die Besetzung von «Lhrenbreitenstein durch die Franzosen am 2g. Jänner f799 war die Ursache, die mit Spannung erfüllte politische Atmosphäre zur Entzündung zu bringen und den zweiten Koalitionskrieg (1799 — *802) auszulösen. Dieser sieht Österreich im Bündnis mit Rußland, England, Neapel, dem Kirchenstaat, Portugal und der Türkei. Den bedeutenden Anfangserfolgen der Verbündeten in Süddeutschland (©strach, Stockach) und in Italien (Koni) folgten Rückschläge. Die Niederlage, die der russische peersührer Korsakow bei Zürich erlitt konnte der nach einem mühevollen Alpenübergang zur pilfe eilende Sumorom nicht mehr abwenden. Die Russen zogen sich nach Süddeutschland zurück und wurden schließlich vom Zaren abberufen, der im ©ftober *799 aus der Koalition schied. Die pauptmacht der russischen Armee wählte den Weg über Eger und präg in die peimat, eine andere Gruppe, das Rosenbergische Korps, zog sich von Schärding über Linz zurück. Ihr folgte das feit Kriegsbeginn in russischen Diensten stehende französische Emigrantenkorps des Prinzen von Conbe, das sich nach der Verteidigung von Konstanz absetzte und in ©berösterreich Winterquartiere beziehen sollte. Die Stadt Steyr wurde am 23. Dezember *799 verständigt, eine größere Anzahl von ©ssizieren, Mannschaften und pferben dieses Korps auf nehmen zu müssen, vorläufig auf zwei Wochen. Alle Vorstellungen des Magistra tes, gegen diese Einquartierung, blieben erfolglos. Am 3. Jänner *800 hielt eine halbe Eskadron der „Nobles s Eheval" (Adelige zu pferb) des perzogs von Berry 35) LV 7,Bd. V, 65. 36) Ende März 1801 wurden jene „Sachen und Stücke", die verlagert waren, durch den Fuhrmann Peter Pruckner aus Wien abgeholt. Je Zentner Gewicht wurden ihm 4 Gulden Frachtlohn bezahlt. Ein Begleiter, der die Ladung während der Nachtstunden bewachte, erhielt täglich 2 Gulden. 37) RP 1800 B,164,166 ; RP 1800 A,325. 22
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