Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 29, Oktober 1969

eine gelegenheitsrede" verfaßt zu haben, die von der Landesregierung genehmigt worden war. Er schlug vor, die Rede auf Kosten der Stadt drucken zu lassen, 1500 Exemplare wurden bereinigt.24) Die sechs Mitglieder des Bürgerausschusses beantragten am Juli *797, dem Bürgermeister und den vier Magistratsräten für ihre vorbildliche Mühewaltung in den unruhigen Tagen des Krieges den Dank der Bürgerschaft in Form eines Geldgeschenkes 311111 Ausdruck zu bringen. Dem Bürgermeister wurde für feine „während des Rückzuges der k. k. Armee gehabten Tag- und nächtlichen Strapazen" und für die Mühe die er auswandte, um Ruhe und (Ordnung in der Stadt aufrecht zu erhalten gedankt, da er in Abwesenheit des verlagerten k. k. Kreisamtes dessen „militar geschäfte" besorgte. In dieser Tätigkeit wurde er von Magistratsrat Schellmann unterstützt. Für die reibungslose Verpflegung des Militärs hatte Magistratsrat Werloschnigg von Berenberg gesorgt, während Magistratsrat Köhler täglich zweimal die Ausstellung der Bürgerwachen an den Toren und die Einteilung der zur Ausrechterhaltung der (Ordnung eingesetzten bewaffneten BUrgerpatrouillen vornahm. Jedem der Genannten wurden für diese besonderen Leistungen 50 Gulden aus der Stadtkasse überreicht.26) Trotz der Kriegszeit wurde dem Magistrat im August 3795 der Bau des Taborturmes bewilligt. Auch die Wiedererrichtung der 1775 ausgehobenen lateinischen Schule wurde im (Oktober 1795 im Magistrate erörtert. Magistratsrat Schellmann zeigte Möglichkeiten auf, die Kosten der Schulerhaltung auszubringen. Die Ausführungen des Referenten fanden einhelligen Beifall, die versammelten wollten, „wenn die Ausführung dieses der Bürgerschaft so erwünschten Vorschlages nicht durch höhere Stellen gehemmet" werde, gemeinsam lhand an die Ausführung ihres Lieblingswunsches legen.26) Nahezu ein Jahr später wurde in Anwesenheit des Bürgermeisters und der vier Magistratsräte, von fünf Mitgliedern des Bürgerausschusses und 25 viertelmeistern die Schulangelegenheit wieder aufgerollt und beschlossen, dem Kaiser eine Bittschrift und einen Nachweis über die vorgesehene Bedeckung der Erfordernisse durch eine Abordnung der Stadt zu überreichen. Es war geplant, dem derzeitigen Besitzer des Dominikanerklosters, Anton Schaittner, dieses um (0.000 Gulden abzukaufen. Dieser Betrag sollte aus dem für die Bürgerschaft beim Magistrat unverzinst erliegenden Domestikalfond flüssig gemacht werden und es wurde gebeten, das Gebäude nach dem Ankauf für den gedachten Zweck unentgeltlich verwenden zu dürfen, von dem vorerwähnten, der Bürgerschaft gehörigen Kapital in der lhöhe von 42.664 Gulden, sollten das Gebäude instandgehalten und die für die Schule notwendigen Dinge angefchafft werden. Die Bürgerschaft war einverstanden, daß der rückwärtige Teil des Klosters vom vorderen getrennt und mit einem eigenen Eingang versehen werde. Das Vorderhaus mit den Gewölben und den sonstigen entbehrlichen Räumen könne unverändert bleiben und vermietet werden. Der Mietzins sollte einem Fond des neuen Institutes zufließen. Ebenso erklärte die Schneiderzeche, daß sie nach dem Ableben ihres Benefiziaten, die Einkünfte ihres Benefiziums dem „lateinischen Schulfond" widmen wolle, da es der „sehnlichste Wunsch" aller Schneidermeister wäre, die Lateinschule Wiedererstehen zu sehen.22) -->1 RP 1798 B.13. ») RP 1797 B,68. “) RP 1795 B.163. 27) RP 1796 A.228 1/2 ff. IS

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