bar bezahlt werden. Tatsächlich wurden 50.000 Gulden von der Stadlkasse eingenommen, die restlichen 55.000 Gulden wurden gegen 4 % ige Verzinsung mit zweiwöchiger Kündigungsfrist bei der Kanal- und Bergbaugesellschast belassen. Dom Barerlage kaufte der Magistrat um 30.000 Gulden 5 % ige Staatspapiere an. Laut Kaufvertrages hatte von den noch ausstehenden 600.000 Gulden bis (. November $790 eine Abschlagzahlung von 300.000 Gulden an die Stadt geleistet zu werden. Diese erfolgte einen Tag vor der Derfallssrist. Regierungsrat von Reitter und Kassier Franz Xaver Wickhoff überbrachten für die genannte Summe 4 % ige österreichische „öffentliche Fondsobligationen", die im Kassenamt deponiert wurden. Der Magistrat erwartete, daß die Derkaufssumme jährlich 27.8OO Gulden Zinsen abwerfen werde. Die Stadt hatte in der Folgezeit keinen unmittelbaren Anteil an den Geschäften der Innerberger pauptgewerkschast. 111it dem verkauf verlor sie eine „nie versiegende (Quelle unermeßlichen Wohlstandes um einen sehr billigen preis . . ,15) Natürlich hätte es in der Zeit der französischen Invasion keine Erträge gegeben, auch wären höhere Kontributionsforderungen an die Stadt gestellt worden, doch, aus lange Frist gesehen, war der verkauf durchaus nachteilig, wie es sich verschiedentlich zeigte. Als, z. B., bei der Landesregierung um Mittel für das Armeninstitut angesucht wurde, bekam der Magistrat am 50. August (800 zur Antwort, daß ihm „kein bares Geld angewiesen werde, weil er Mittel in pänden hat" für diesen Zweck von Amtes wegen „klingende Münze zu verschaffen".^) Nach dem Tode Kaiser Leopold II. ((790 — (792) am (. März (792 folgte ihm in der Regierung sein ältester Sohn Franz II., der letzte römisch-deutsche Kaiser ((792 — (806). Im Jahre (804 löste er seine Erblande vom Reiche los und nannte sich Franz I., Kaiser von Österreich ((8O4 — (835). Schon bei seinem Regierungsantritt im April (792 hatte in parts das amtierende Ministerium der gemäßigten Republikaner (Girondisten), König Ludwig XVI., von Frankreich genötigt, «Österreich den Krieg zu erklären, jenen Krieg, der in die Geschichte als der (. Koalitionskrieg ((792 — (797) einging. Steyr lag in den ersten vier Jahren der Feindseligkeiten weitab von den Plätzen des kriegerischen Geschehens. Zwar wurden über Befehl der Regierung im Juni (792 alle Bauführungen eingestellt, doch ging das tägliche Leben ruhig weiter. Auch der pandel erlitt in den ersten Kriegsjahren keine Störungen, der Wohlstand nahm zu. von der Bürgerschaft wurden (793 an freiwilligen Kriegsbeiträgen 4.402 Gulden 6 Kreuzer aufgebracht. Der Magistrat forderte auch die Eisengewerkschaft auf, freiwillige Zuschüsse für die Kriegsführung zu leisten, da „die Bürgerschaft zu Steyr Seiner Majestät auch eine ihren Vermögenskräften angemessene Summe mit treulichstem perzen dargebracht hat..."'9) Für (795 schrieben die Stäube des Landes ein Kriegsdarlehen" aus, Steyr zeichnete 5.(99 Gulden und spendete weitere 5(9 Guldeit 39 Kreuzer für das Jahr (796.,s) Noch anfangs März (797 hatte der Kreiskommissar vcnt Wintersperg bekanntgc- geben, daß vom „Feinde nichts zu besorgen" märe.'9) Doch, als die Franzosen nach 'S) LV 3,160. '») HP 1800 A.303. >7) RP 1793 8,25,32,112. ,s) RP 1796,215. >4 RP 1797 A,67. (6
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