Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 29, Oktober 1969

stersabrik errichteten.'9) Die vor der Dominikanerkirche befindliche Mauer und die Kapelle wurden abgebrochen. Das Abbruchmaterial wurde der Stadt zum weiteren Gebrauche überlassen. Auch als überflüssig erachtete Kapellen wurden gesperrt. Diese Maßnahme betras die Herrenhauskapelle im Aichet, die Kapelle des Lazaretthauses bei der Steyr, die St. Nikolauskapelle in der Stadtkaserne (nicht mehr vorhanden, heute Stadtplatz (5), die Margenethenkapelle und die Dreifaltigkeitskapelle (1797 abgebrochen). Ebenso wurde über die Lölestinerinnenkirche und die Spitalskirche die Sperre verhängt. Die Gerätschaften dieser Kapellen und Kirchen wurden inventarisiert, Paramente und andere transportable Gegenstände hatten ins Depot nach Linz geschickt zu werden?2) Im November 1786 erteilte das Kreisamt den Auftrag, die Glocken der Spitalskirche (Michaelerplatz i) dein pfarramte in Gleink zu überlassen?') Das in der Dreisaltigkeitskapelle befindliche Grgelpositiv wurde gegen (Quittung der pfarre in Kronstors ausgefolgt?2) 1786 fiel das Kapuzinerkloster der Auslösung anheim. Dieses und der dazugehörige Garten wurden vom Handelsmann Andre Eberstaller erworben, der am 16. November i?86 den Kaufvertrag beim Magistrate vorlegte. Die Kirche des Klosters wurde abgebrochen. Der dort befindliche Mariazeller-Altar mußte dem Pfarramt in KUrnberg übergeben werden. Der Magistrat erwarb von der Kammeraladministration die Nikolaikaxellc. Für den Ausbau dieser zu zwei „gemein quartieren" wurden 330 Gulden 57 Kreuzer ausgewendet?2) Die „gesperrten und zum verkauf geeigneten Kapellen (Margarethen-, Dreisaltig- keits-, Toten- und Gottesackerkapellen)" wiesen schon Schäden aus, deren Behebung vom Kreisamt dem Magistrat nicht bewilligt wurde, weil dies nieht nötig wäre. Ebenso wurden die religiösen Bruderschaften der Stadt aufgelöst und ihr vermögen dem Religionsfond zugewiesen. Nur die „Bruderschaft der Liebe des Nächsten" blieb bestehen?2) Im November i?8g kam es zur Gründung der vorstadtpfarre Steyr, die frühere Iesuitenkirche war zur Vorstadtkirche erhoben worden. Auf seine Bewerbung hin wurde dem Magistrat das Patronat über diese zweite pfarre der Stadt verliehen. Als Patronatsherren stand dem Stadtrat das Recht zu, die Kirchenväter in der nunmehrigen Michaelerkirche einzusetzen und abzuberufen. Die Stadtverwaltung ließ nun die Spitalkirche umbauen, um hier das Pfarramt unterzubringen und Wohnungen für die Pfarrpriester einzurichten. Mit der Planung und Bauausführung wurde der Baumeister Wolfgang Huber betraut, der Umbau kostete 3055 Gulden io Kreuzer. Die Ersakrierung der Kirche vollzog der Dechant von Münzkirchen im September 1785, nach welchem Akt mit dem Umbau begonnen wurde?6) ’») RP 1786 C,42. RP 1785,176,184,201,223,226,227; RP 1787,361. 21) RP 1786 6,316. — Die „Fahrnisse“ der Margarethenkapelle wurden über Auftrag des Kreisamtes veräußert und der erlöste Betrag dem Religionsfond überwiesen. 22) RP 1786 6.328. 23) RP 1787 6,119 ; RP 1766 0,214 ; RP 1788 A.606. 24) LV 1.139. 25) RP 1785,11,207 ; RP 1786, A,56.

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