Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 28, Dezember 1967

Untertanen der Stiftsherrschaft Garsten, kennenzulernen und zur Braut zu gewinnen. Die Witwe Margaretha Gallprunner war eine Tochter des Stadtmaurer- meifters panns prandstetter fauch prandstötter genannt), die sich am 17. jeher 1?16 mit Gallbrunner vermählt hatte. prandstetter, als künftiger Schwiegervater paybergers, versprach diesem, ihm sein paus am Kirchweg (heute pfarrgasie :) „in billigem werth neben dem pandwerch" zu überlassen. Gestützt auf diese Zusage war dem Bräutigam die Möglichkeit gegeben, sich um das Bürgerrecht der Stadt zu bewerben. So lag nun dem Magistrate am ly. jeher 1721 das Ansuchen des noch nicht 26jährigen „Maurer palirergeföU" Gotthard payberger um Erteilung des Bürgerrechtes zur Entscheidung vor. Dem Ansuchen war eine Erklärung des panns prandstetter beigefügt, die besagte, daß er die Absicht trage, feinem angehenden Schwiegersöhne sein paus und sein pandwerk zu übergeben. Der Rat beschloß vorerst, die Stellungnahme des Maurer- und Steinmetzhandwerkes zu diesem Ersuchen eiitzuholen. Die Zech- und jürmeister dieses pandwerkes gaben in ihrem schriftlichen Berichte bekannt, daß sie gegen die Aufnahme des Bewerbers in den „Bürger- und Meisterstand" keine Bedenken hegten. 2tuf Grund dieser Stellungnahme richtete payberger am 15. März 1721 ein „wiederholtes gehorfambes an- rueffen und Bitte", chm das Bürgerrecht zu erteilen und auch ein „leydentliches burgergelt" festzusetzen. 2lls er um Stadtarbeit ansuchte, wandte sich der bürgerliche Maurermeister Michael Zachhueber an den Magistrat, der das zuständige pairdwerk veranlassen sollte, payberger, ehe er nicht sein Meisterstück geliefert hätte, nicht zum Meister zu ernennen. Das Maurer- und Steinmetzhandwerk un« terbreitete hierauf dem Rat die payberger und Zachhueber als Meisterstücke aufgegebenen „zwei Riß oder Visierungen" zur Einsichtnahme?) Nachdem in der Zwischenzeit auch die pausübergabe durch prandstetter erfolgt war und payberger die um 12 Jahre ältere IDitme geheiratet hatte, sah der Rat in seiner Sitzung vom 18. April fein pindernis mehr, dem Ersuchen zu willfahren. 2lls Bürgergeld hatte payberger q Reichstaler zu entrichten, weiters wurde ihm der 2lnkauf einer „ jlin- ten Musqueten" und die Eintragung in die Musterrolle des Stadthauptmannes vorgeschrieben. Am io. Juni 1721 legte er vor dem versammelten Rate den Bürgereid ab?) Es sind kleine und untergeordnete Arbeiten, mit denen payberger seine Meistertätigkeit begann, daneben handelte er auch in kleinem Umfange mit Baumaterialien. versuche des Konkurrenten Zachhueber, die Stellung paybergers zu untergraben, mißlangen. Da sich auch die Stadt in immer größer werdendem Ausmaße der Arbeit paybergers bediente, wandte sich Zachhueber an die Landeshauptmannschaft, die tatsächlich den Magistrat ausforderte, auch diesem Stadtarbeiten anzuweisen?) Sie wurden jedoch weiterhin an payberger vergeben, der 1751 die Ausbesserung der Wallmauer um 128 Gulden 24 Kreuzer durchsührte und 1756 das Dach der damaligen Taborstiege erneuerte?) Auf ein neuerliches Ansuchen Zach- huebers um Zuteilung von Arbeiten für die Stadt, erklärte der Magistrat, daß seit Juni 1729 diese von payberger durchgeführt würden?) Im Jahre 1735 war durch natürlichen Abgang eine Reihe von Ratsstellen vakant geworden. Unter den neuen, vom kaiserlichen pof bestätigten Mitgliedern des3 * * * 7 3) RP 1721,66,152. n RP 1721,42,48,60,62. 5) RP 1721,130,306. «) RP 1731,123. 7) RP 1737,15. 4

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