Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 28, Dezember 1967

Mariazell zu erproben, das Ratsmitglied Mayrhofer hatte für den Transport nach Steyr Sorge zu tragen.28) Im März (76g stellte man fest, daß die Reparatur der Straße nach Dörnach bisher (500 Gulden gekostet hatte, „da man nicht mehr mit ausreichendem Robot versehen wird". Ts sollte daher in Linz um „Hilssmittl" angesucht werden.22> Auch Me Straße nach Seitenstetten wurde instandgesetzt. Hier setzte der Magistrat an einem Teil derselben („eine Stunde weit" ab Steyr) die Untertanen der städtischen Ämter zur Arbeit im Robotdienst «ein und stellte weitere 200 Gulden für sonstige Rosten zur Derfügnng.30) Der am Stadtplatz vorhandene pranget war reparaturbedürftig geworden. Im Rat war man der Ansicht, daß er „dermalsten nicht notwendig" war und über- diles durch Bühnen, die man aufrichten könnte, zu ersetzen wäre. Ts erging also im Mai (768 der Auftrag, den pranget abtragen zu lassen und das Abbruchmaterial einem anderen Zwecke zuzuführen,8') Der letzte Garstener Abt Maurus (Borbon richtete im Dezember (764 an den Magistrat ein Schreiben, daß er „auf eigene Rosten den IDeg (nach Garsten) machen und Raftanienbäume fetzen lassen" wolle, er ersuchte um Zustimmung zu diesem Vorhaben. Der Rat war der Meinung, einen „Augenschein vorzunehmen, wegen errocitcrung der Straße und beim verrücken der Marksteine". Nachdem die Kommissionierung zufriedenstellend verlaufen war und der Rat zustimmte, kam es im Frühjahr (765 zum Beginn der Arbeiten.82) Große Vorbereitungen wurden im August (765 für den Besuch des „römischdeutschen" Königs, dem späteren Kaiser Joseph II., getroffen, vierhundert Mann aus der Bürgerschaft sollten mit Gewehren bewaffnet ausrücken. In ben Straßen, die Joseph,88) Maria Theresias ältester Sohn, passieren würde, „nämlich von Aichet her", wurden die Dachrinnen mit Abflußrohren versehen. Da eine Beleuchtung nötig war, sollten auf diesen Straßen Laternen mit einem Abstand von sieben Klaftern (rund (5,5 Meter) ausgestellt werden. Da diese in Linz je Stück 2 Gulden 50 Kreuzer kosteten und in Steyr solche um (5 Kreuzer billiger hergestellt werden konnten, wurden sie hier gekauft. Für die Turnermusik sollten Röcke und Westen aus „grünem Zeug mit Silber Ironischen Sorten und Hüte ebenfalls mit Sorten" angeschafft werden. Die ausrückende Bürgerschaft war mit „Maschen von schwarz-gelb, grünen und weißen bändern" auszustatten. Für Lehrlinge wurden Hüte mit „roten bändln umgeben" besorgt. Kintz, einem Mit- gltebe des Inneren Rates wurde aufgetragen, darauf zu achten, daß die ansrückenden Lehrlinge Trommeln und pfeifen erhielten und die (Eingänge der Werkstätten geschmückt waren. Schließlich sollten auch sechs neue Trommeln angeschafft werden, da die alten für den „Majestätsbesuch" zu unscheinbar wären. Seim Landeshauptmanne Graf Thürheim erkundigte man sich, „wie der König bedient werden falle".34) Durch den Tod Kaiser Franz I. am (8. August (765 ’=) RP 1768,23,190. ”) RP 1764,114. ”) PP 1767,82 ; RP 168,109. RP 1768,139. 32) RP 1764,452,453 ; RP 1765,26. 33) Joseph II. war am 27. 3. 1764 zum „römisch-deutschen“ König gewählt worden. Aus diesem Grunde befahl die Landeshauptmannschaft in Steyr ein feierliches Hochamt halten zu lassen (RP 1764,146). 34) RP 1765,221,259. 51

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