Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 28, Dezember 1967

um (734 mit item Bau und Umbau unter Leitung ßaybergers begonnen. i£s entstand nun, unter Einbeziehung älterer Gebäude, das neue Stift ; im ©fiteil wurde die neue Bibliothek errichtet. Der Abt wollte diese mit Darstellungen aus der ^eiligen Schrift geschmückt wissen und dachte dabei „die Königin von Saba in der selben vorzustellen". Zu diesem Zwecke beauftragte er Efayberger schon anfangs Feber >747 mit dem Linzer Freskomaler Bartolomeo Altomonte das Einvernehmen zu pflegen. Dieser war der Ansicht, daß man bei dem gewünschten Thema auch einen Palast darstellen müsse und man bei Gemälden, „alroo sich ©ebey befinden... über die pehe zu mallen . . . meiden solle, den Gebey in Eifften vors erste wider die Natur, vors andere dem Aug kein Contento geben kan. . ,"46) Die Bibliothek, in ihren Ausmaßen kaum der Nationalbibliothek in Wien nachstehend, stellt eine Spitzenleistung der österreichischen Barockarchitektur dar. Sie wird vielfach als eine der schönsten ihrer Art in der Welt bezeichnet. Kayberger hat zwar mt ihr nicht neue Raumformen geplant, wohl aber verstand er es meisterhaft, mit den bestehenden eine vollendete Wirkung zu erzielen. Namhafte Kenner bezeichnen die Bibliothek als eine „Verklärung des Schaffens der großen Meister, denn in ihre dekorativ orientierte farbige und plastische Gesamterscheinung geht das Werk Prandtauers und gehen Züge der Architektur bfildebrands und Fischer von Erlachs ein."47 48 49 ) Als im April (865 im ©rte Admont eine verheerende Feuersbrunst ausbrach und auch aus das Stift Übergriff, blieb die Bibliothek als Zeuge der Pracht des Admonter Barock erhalten. Deckengewölbe und Netzgitter vor den Fenstern hatten sie vor dem Feuersturm bewahrt. Dr. Dr. Adalbert Krause ©.5.3. berichtet, daß man dem Bibliotheksbau im (8. Jahrhundert nachstehenden lateinischen Spruch widmete: „Iactarunt oeteres feptem miracula murtbi, oetavo noftra est, Bibliotcheea loco. Zu deutsch: Die Alten zählten sieben Weltwunder, das achte ist die Admonter Stiftsbibiiotlyef’".4S)> Erwähnt sei, daß nach dem Tode £)aybergers der Steyrer Maurermeister Johann Wolfgang Efucber die Bauaufsicht übernahm. Ein weiteres Denkmal der Baukunst Efaybergcrs ist uns mit dem im Jahre 1754 erbauten Pfarrhofe in Mölln erhalten geblieben. Nach Ansicht von Kennern bildet er heute den künstlerischen Mittelpunkt dieses ©rtes. Der zweigefchoßige Bau hat ein Mansardendach. Seine Vorderseite ist mit flachen Doppelpilastern und Stuckverzierungen ausgoftattte. „Kühnheit und Geschmack in einer selten anzu- treffenben Synthese"47) zeichnen das Bauwerk aus. Josef Mungenast, dem das Benediktinerstift Altenburg feine jetzige prachtvolle Form verdankt, begann (7(9 den Neubau des Stiftgebäubes Seitenstetten nach eigenen Plänen. Nach feinem Tode im Jahre (744 übernahm Gotthard fgayberger 46) Brief Bartolomeo Altomontes an den Abt von Admont (im Stiftsarchiv Wilhering). — LV 23,81. 47) LV 25,19. 48) LV 10. 49) LV 26,143. Io

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