Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 27, Dezember 1966

wurde auf die Baufälligkeit hingewiesen und ein „Augenschein" angeorbnct.168 169 170 * 172 ) Größere bauliche Maßnahmen wurden erst in den nächsten Jahrzehnten vorgenommen. Die Bruderbaushircbe Zu Ehren des hl. Antonius ließ mit Bewilligung des Abtes Ulrich von Garsten der angesehene Steyrer Bürger ksans Luger (Lueger) im Jahre (5(( bei dem vermutlich zum Bürgerspital gehörigen Sondersiechenhaus in der Siechengasse (heute Sierningerstraße) eine Kapelle („Filialkirche") erbauen.'69) Ferdinand der (525 Luegers Werk bestätigte, weist auch auf eine Stiftung des Kaisers Maximilian I. hin. Die diesbezügliche Stelle in der Bestätigungsurkunde „so weiland unser lieber kserr und Ahnherr Kaiser Maximilian hochlöbl. Gedächtnisses gestiftet und ausgerichtet hat" dürfte sich wohl nur auf die zum Bruderhaus gestifteten Güter beziehen.'9") F. 3E. pritz meint, daß der Kaiser Stifter des Siechenhaufes „oder doch ein großer Wohltäter desselben gewesen" sei.'9') " ' Der einschiffige, dreijochige mit einem Netzrippengewölbe ausgestattcte Kirchenraum zeigt in dem rechtwinkelig übereck gestellten Ehorschluß ksalbkreis- dienste.'99). In der Kirche sieht man, so schreibt preuenhueber,'98) „bcym Altar, neben dem Lugerischen auch das prandtstetter- und Kölnpeckische Wappen gemah- let: An gedachten von lholtzwcrck künstlich ausgeschnitzten 2IItar, findet man das Kirchbaumische'9^) Wappen". Im Jahre 1953 wurde an der Südwand des Gotteshauses unter einer siebenfachen Tünche ein Fresko entdeckt. In elyptischen Medaillons sind die von preuenhueber erwähnten Wappen dargestellt, aber auch das Wappen des Geschlechtes der Fuchsperger ist zu sehen. Eine zum Wappenfresko gehörige Inschrift lautet: „Sept. des (522. Jahrs haben hernach benannt Ehristliche Herrn 2lls gewogne PATRGNES der Armen hanß Fuchsberger hanß Lueger und hanß Brandtstötter auch Andreas Kölnböckh 2tüe hier Burger zu Steyr — Zu iren Ehristl — haylsamben und Löblichen Gewerkh Gott zu Ehren unö ihren Nägsten mit Bruedcrn den 2lrmen Leuten zu underhaltung in dis Bruederhaus Ihre Reichliche Ejilf Erzaigt und mit gethailt. Denen Sollst du auch sromer Ehrist in solchen werkhen Nachfolgen ...das wierd Gott der Ejerr vermög seiner ver- spröchung Vier Belonnen. Amen. RE22DBILRT (6-xs, (7(9 et (7g?".'96) Nach einem „Bruderhaus Bau Unkosten Register" des Jörg Bischofer dürfte das Gebäude im Jahre (532 wesentlich vergrößert worden sein. Erwäh- >68) StA., Rp. 1600 ; — 1606, S. 153; — 1648, fol. 171. 169) Landesarchiv : Garstner Urkunde Nr. 498 ; J. Lenzenweger, a.a.O., S. 243. — K. Eder, a.a.O., S. 135, Anmerkung 211. 170) K. Bergthaler, Die Bruderhausstiftung in Steyr und ihr Besitzstand in der geschichtlichen Entwicklung. Maschinschrift (1946), S. 4. m) F. X. Pritz, a.a.O., S. 17. 172) Dehio, a.a.O., S. 331. 173j V. Preuenhueber, a.a.O., S. 198. 174) Soll wohl heißen „Krichbaumische Wappen“. 175) F. Berndt, Ein altes Fresko in der Bruderhauskapelle. Steyrer Zeitung. Zum Feierabend, Jq. 71, Nr. 40 v. 1. 10. 1953. 70

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