vermerkt u. a. 2 Mon st ranzen aus Silber, vergoldet, von denen eine der Nürnberger Handelsherr Kunz Horn gespendet haben dürfte, diese wog 5 Pfund und Lot; 8 Kelche aus Silber, vergoldet, drei davon waren mit dem Hauszeichen, zwei mit dem Wappen des Spenders versehen, einen Kelch schmückte „edles Gestein", einen anderen ein Kreuz. Ferner waren vorhanden ein „Krenzl" aus Silber, vergoldet, mit einem kupfernen „Fühl" ; 2 silberne Gpfer- kandl, jedes mit drei silbernen „Fühlen" ; 58 Meßgewänder, mehrere Teppiche, eine große Fahne und einige „sehr kleine jännbl".144 145 146 ) Im Inventar vom 15. Juni M4l sind nur mehr vier vergoldete Kelche aus Silber angeführt. Die Kirche verfügte über 6 kleine und 5 neue Fähnlein und über einen „großen Fahn". Die aus diesem Jahre stammende Kirchenrechnung enthält folgende Eintragung: „Item den Fann (Fahne) So halber gestollcn worden wider machen lassen, davon dem Anntoni Maller 4 Schilling *8 Pfennig, vnnd dem vennzl vmb Seiden vnnd Leinbas \ Pfund 6 Schilling"^) Die zum St. Nikolaus-Altar gehörigen Tücher hatte der Verwalter des Bllrgerspitals Hanns Schmidhucker „zu seinen Händen genommen". Das am 24. Juli ; 564 angelegte Inventar erwähnt nur zwei „silberne vcr- gulte Khölch" und einen „Kirchenfahn" aus Seide, weder in diesem noch in dem Inventar aus *54; ist von Monstranzen die Rede. Lediglich auf einem Zettel14^) vermerkt der Kirchenmeister Stephan Fenzl, daß um j 565 der „Gsell- priester" eine Monstranz „aus dem vergatterden heisl (Häusl), so man das Sacrament heusl nent", genommen und sie dem Mesner übergeben habe. Der Kirchenmeister verlangte vom Mesner, die Monstranz „fleißig in ein 2IImer"147 148 ) zu versperren.'^) Nach den Beständen an Kirchenkleinodien zu schließen, scheint in Steyr schon im Mittelalter das Kunsthandwerk einen goldenen Boden gehabt zu haben. Doch nur wenige Namen sind überliefert. Laut preuenhueber besaß 1245 Friedlein der Goldschmied ein Haus in der (Enge,149) *42? arbeitete in Steyr der Zinngießer K u n r a t.150 151 152 ) (Einen beachtenswerten Aufschwung erlangte im Spätmittelalter in Steyr auch das Handwerk der Hafner, 1485 bestätigte Kaiser Friedrich III. die Zunftordnung.1^1) Dieses Handwerk erreichte „zur Zeit der Gotik einen Höhepunkt, der nie mehr erreicht wurde.'^) 144) Angesichts der Türkengefahr befahl der Kaiser 1526 die Verlagerung der Kirchenfahnen in das Schloß zu Linz. StA., I. Schroff, Regesten, Bd. VI, 8 . 706. 145) StA., F. Pfarrkirchen-Rechnungen 1541—1597, K. XI, L. 28, Rechnung 1541. 146) Der Zettel befindet sich im Inventar 1564. 147j Almer — Schrank, Kasten. F. Kluge, A. Götze, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache (1951), S. 15. 148) StA., F. Pfarrkirche 1653—1715, K. XI, L. 26. Nr. 153 : „Inventaria über die bei der hiesigen Pfarrkirchen sich befindende Kirchen Ornat". Die Kirchen-Inventare der Jahre 1536 und 1541 erwähnt auch Ignaz Schroff in seinen Regesten, Bd. VI, S. 350—352. 149) V. Preuenhueber, a.a.O., S. 42. 15°) E. Hintze, Die deutschen Zinngießer und ihre Marken. Bd. VII : Süddeutsche Zinngießer, Teil III (1931), 8. 231. 151) F. Berndt, Die Lade des ehrsamen Handwerks der Hafner in Steyr. Bilder-Woche der „Tagespost“, Jg. 6, Nr. 23 v. 9. 6. 1929. 152) K. Spiehs, Bauernkunst, ihre Art und ihr Sinn (1925), S. 138. 67
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