klagte er. Der Stadtschreiber verließ den Magistratsdienst, sein Nachfolger wurde Dr. jur. Ferdinand Michael Knab.55) Mit einem Kammerdekret des Jahres 1758 wurde dem Magistrate vorgeschrieben, in welcher Höhe sich das Iahresgehalt der fünf deutschen Schulmeister zu bewegen fyatte.56 57 58 ) Glücklicherweise blieb die Stadt im Siebenjährigen Kriege (i?56 — 1765) von unmittelbaren Kriegseinwirkungen verschont. Nach der Eroberung Prags durch die Preußen unter König Friedrich II. waren die Ratsherren der Ansicht, daß die „dermallige Kriegs Jeitten sehr gefährlich aussechen." Ls wären daher, meinten sie, von jeder Obrigkeit „zu Versöhnung des zorns Gottes alle Mittel anzuwenden." Vor allem seien in der Stadt „neben anderen gefärlichen gelegenheiten die Freytänz" (Tanzunterhaltungen) einzustellen. Ebenso ließen die Ratsherren das Pochzeitsschießen und die Abhaltung von „Springfeuern" am Johannistage untersagen?9) Der Magistrat erhielt den Auftrag, „alte Leinwand" sammeln zu lassen, die für die verwundeten Soldaten gebraucht werdet) Um die Fleischversorgung im Lande zu sichern, wurde der verkauf von Vieh in andere Provinzen verboten. Für die sehr häufig durchziehenden Soldaten mußten Lebensmittel und für die Pferde Heu und Hafer bereitgestellt werden. Allein am 22. März 1758 passierten 1000 für die k. k. Armee bestimmte Maultiere die Stabt.59) Oftmals hatte der Magistrat auch bespannte Magen für den militärischen Provianttransport beizustellen. So wurden im Juni 1758 sogar so vierspännige Wagen für den Lebensmitteltransport nach Budweis angefordert. Die Stadt hatte aber nur 30 Pferde zur Verfügung, weshalb sich der Magistrat erbot, einige Male zu fahren?") Ein Register für Grundstücke in städtischem oder adeligem Besitz, die sogenannte Landtafel, wurde 1754 angelegt. 224 Häuser der nachstehenden „Ämter" in Steyr wurden aus diesem Anlasse in die landschaftliche Einlage ausgenommen: Diese Häuser scheinen später in den Einlagen des Allgemeinen Grundbuches auf?') 55) RP 1756,19,106. — Dr. Gruebers Vorgänger im Stadtschreiberdienste war Dr. jur. Carl Joseph Huebmayr (Huemayr), der von 1728 bis 1748 Stadtschreiber war. 56) LV 1,345. 57) RP 1757,187,230. 58) RP 1757,489. 5’) RP 1758,338,482. 6°) RP 1758,382,411. 61) RP 1755,187,230 ; Demelius, österreichisches Grundbuchsrecht, Seite 9. Truentenstiftung Stadtpfarrkirche vier Benefizien 24 Häuser, 46 Häuser, 25 Häuser, 51 Häuser, 66 Häuser, 12 Häuser, Bllrgerspital Bruderhaus Flößerzeche 46
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