sehnlicheren" Bürgern gebildet werde, der bei den Beratungen der Stadtväter „aus welche Weise dem sinkenden Statt Wesen wider aufgeholsfen" werden könnte beratend Mitwirken sollte, um die Einnahmen mit den Ausgaben in Einklang zu bringen. Aus dem Ausschuß der 24 wiederum sollten sechs „der Sache gewachsene" Männer ausgewählt und je drei Mitgliedern des Inneren und Äußeren Rates beigeordnet werden. Dieses Kollegium hätte gewisse Angelegenheiten „genau und umbständlich" zu beraten und dann ein aussührliches Gutachten zu erstatten. Bürgermeister Schoiber war der Ansicht, daß diese Anordnung der Kommission sich sllr den gesamten Magistrat „forderist aber den Herrn Vorstehern (Bürgermeister und Stadtrichter) sehr disrexutirlich und Besorglich" auswirken würde. Er fürchtete, daß sich „dahero yble Folgerungen ergeben" könnten. Da nur zwei Räte der Meinung des Bürgermeisters zustimmten, der Stadtrichter und die übrigen Ratsmitglieder jedoch der Ansicht waren, das Anbefohlene zu tun, da man sonst bei der Kommission „in yblen credit stehen derffte", kam es am 25. Gktober zur Berufung von 24 Bürgern für den erwähnten Zweck?') Auch 1725 war „zur Untersuchung des Notstandes der Stadt" eine Hofkommission eingesetzt worden.") Diese schlug vor, der Magistrat solle eine Jinssenkung für die bei der Stadt erliegenden Kapitalien vornehmen.") Die schlechte Finanzlage der Stadt brachte es mit sich, daß für die Instandhaltung der Straßen und Wege wenig getan werden konnte. Namens der Stadt ersuchten Stadtrichter Johann Adam von Paumgartten und Stadtschreiber Earl Joseph Huemayr (Huebmayr) im November \72<\ die kaiserliche Wegreparierungskommission, die Wege von Steyr nach Kremsmünster und Wels in brauchbaren Zustand setzen zu lassen?'') Diese Kommission wieder beanstandete im Dezember 1725, daß die Straßen und Wege innerhalb des Burgfriedes der Stadt in sehr schlechtem Zustande wären. Fast unpassierbar fand sie die Gleinkergasse und den Ramingsteg. Der Magistrat wurde aufgefordert, die Instandsetzung sofort vornehmen zu lassen, da sonst eine Anzeige an die Regierung erfolgen würde.") Für die Reparatur des Weges vom „Gottesackerberg" (Taborfriedhof) herab und in weiterer Folge durch den Stadtteil Steyrdorf und die Enge, streckte £)err von Hochhaus im Juli 1752 dem Magistrate 250 Gulden vor.") Nur unumgänglich notwendige Reparaturen an städtischen Bauten konnten vorgenommen werden. So wurde 1755 der Lnnsturm mit einem „einfallenden" Schindeldach gedeckt, Instandsetzungen des Sondersiechenhauses vorgenommen, der baufällige Wächterturm im Katzenwald neu errichtet und die Stiege am pfarrberg neu überdacht?'') Im Jänner 1752 beabsichtigte der „Krugl-Müller" und Garstnerische Untertan Johann Häckhl in Unterhimmel eine Brücke über die Steyr zu bauen, über dieses Unterfangen waren die Steyrer Gastwirte und Müller aus Konkurrenzgründen63 * 65 * 67 «>) RP 1723,179,189. 42j RP 1725,190. —Pritz schreibt, daß in dieser Zeit, da sich „wenig Merkwürdiges in Steyr zutrug, eine bedeutende Tätigkeit herrschte, Handel und Wandel und mit ihm der Wohlstand der Bürger Zunahmen" (LV 1,327). Dem widersprechen die Ratsprotokolle. In diesen wird die Lage der kleinen Handwerker als „desolat" bezeichnet (RP 1711,56). Der Stein- und Wundschneidearzt Franz Georg Berger, z.B., bat um Bewilligung, daß seine alte Mutter am Wochenmarkt Medizinen feilhalten dürfe, um ihren Lebensunterhalt zu fristen (RP 1722,90). 63) RP 1733,225. Für Mündelgelder sollten weiterhin 4 Prozent bezahlt werden, anderes Kapital sollte niedriger verzinst werden. M) RP 1724,198. 65) RP 1725,222. M) RP 1732,174. 67) RP 1733,140,167,173,194,267. 13
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