Vier Jahre später, im Mai 1654, bat Valentin Preuenhueber, ihm endlich die von seiner Mutter leihweise zur Verfügung gestellten „historischen Manuskripte" auszufolgen. Da aber noch „zwei in copia abgängige Wappen zu verfertigen waren", ersuchte der Magistrat noch zuzuwarten. Neuerlich bat Preuenhueber im Dezember desselben Jahres um Rückgabe des Manuskriptes. Diese scheint endlich erfolgt zu sein. Die spätere Erwähnung des jungen Preuenhueber in den Archivalien der Stadt, inzwischen war er „niederösterreichischer Regimentssekretär" (Sekretär der nieder- österreichischen Regierung) in Wien geworden, bezieht sich auf seine Unterstützung der Stadt bei dem Streit des Magistrates mit dem Messererhandwerke in Steinbach. In den Jahren 1662 und 1663 gast die Stadt seinen beiden Söhnen Stipendien. Nach seinem Tode, 1664, ersuchte die Witwe Maria um Weitergewährung des Stipendiums für einen Sohn. Auf einem heute nicht mehr feststellbaren Wege gelangte das Manuskript des Steyrer Geschichtswerkes in den Besitz des Grafen Johann Joachim zu Windhag, der es, gemeinsam mit seiner großen Bibliothek, letztwillig der Universität Wien vermachte. Nach einer beglaubigten Abschrift ließ der Nürnberger Verleger Johann Adam Schmidt die Annales Styrenses, gemeinsam mit vier anderen geschichtlichen Arbeiten Preuenhuebers, im Jahre 1740 bei Lorenz Bieling, Nürnberg, erscheinen. Das Geschichtswerk kam unter dem Titel „Valentin Preuenhuebers Annales Styrenses sammt dessen übrigen Historisch- und Genealogischen Schriften. Zur nöthigen Erläuterung der Österreichischen, Steyermärckischen und Steyerischen Geschichten. Aus der Stadt Steyr uralten Archiv und andern glaubwürdigen Urkunden, Actts Publicis und bewährten Fontibus, mit besondern Fleiß verfaßt" heraus. Die Stadt Steyr ehrte das Andenken des berühmten Verfassers ihrer ersten Geschichte durch die Benennung einer Gasse. 58
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2