Aus diesem aufschlußreichen, vielleicht etwas übertriebenen Bericht, dev auch die damaligen Verkehrsverhältnisse in Steyrdorf beleuchtet, erfahren wir noch, daß ein altes starkes Eisengitter, „so breit die Kirchen ist", den Kirchenraum vom Durchgang trennte. Erwähnt wird in dem Schreiben auch ein Kruzifix, das von den durchgehenden Leuten beschädigt wurde?') Obgleich Steyr betonte, daß die Auflassung des Durchganges „bey einer so großen gmain, allerlai vngelegenhaiten verursachen" würde, dürfte die Angelegenheit durch den kaiserl. Rat und Anwalt der Landeshauptmannschaft in Österreich ob der Enns Bapt. Spindler von und zu Hofegg im Sinne des Garstner Abtes geregelt worden sein.") Bürgerspital, Eingangshalle, Säulenkapitell Ausnahme: H. Zelenka Das noch im Dachboden des Vorstadtpfarrhofes sichtbare Gewölbe der ehemaligen Spitalkirche läßt diese als ein Werk der Steyrer Bauhütte erkennen, der damals die Baumeister Wolfgang Tenc und Hanns Schwettichauer vorstanden. Nach Dehio arbeitete in dieser Zeit in Steyr auch der „Meister Stephan", der nach 1521 das Gotteshaus in Hofkirchen im Traunkreis vollendete.")3 * 33 3I) Vermutlich handelt es sich um das schöne spätgotische Kreuz in der Eingangshalle. ") StA., F. Bürgerspttal (1593—1681), K. III, L. 21, Nr. 120. — F. X. Pritz, Beschreibung und Geschichte der Stadt Steyr (1887), S. 242. — Abt Anton II. (1614—1642) weihte die „Hl.-Geist-Ktrche" oder Spitalkirche, in der seit 1600 kein Gottesdienst mehr gehalten wurde am 9. 9. 1617. K. Schiffmann, Die Annalen des Wolfgang Lindner. Archiv f. d. Gesch. d. Diözese Linz. Jg. VI u. VII (1910), S. 315 f. —- Prouenhueber, a. a. £>., S. 357. — Nach Jakob Zell fand die Weihe am 24. 10. 1617 statt. L. Edlbacher, Die Chronik der Stadt Steyr von Jakob Zetl, 1612—1635. Mus. Jahr. 58er. XXXIII (1878), S. 13. 33) Dehio-Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs. 58b. Oberösterreich (1958), S. 119. 47
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