Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 26, Dezember 1965

Nach K. Eder ließ der wohlhabende Bürger Hans Fuchsberger im Jahre 1494 im Bürgerspital eine zweite Kapelle erbauen. Vorausgesetzt, daß diese Angabe richtig ist,") könnte angenommen werden, daß an die Südwand der alten kapellenartigen Spitalkirche (Eingangshalle) die neue Fuchsberger-Kapelle gebaut wurde. Das noch heute in der Küche des Vorstadtpfarrhofes befindliche spätgotische Türgewände bildete möglicherweise den Eingang in die Kapelle. Bürgcrspital, Eingangshalle, Sänlenbasis Aufnahme: H. Zelenka Über den Bau der spätgotischen zweischiffigen und dreijochigen Spitalkirche (13 X 18 Meter) fehlen sichere Hinweise. Der Baubeginn mag noch in das 15. Jahrhundert fallen, die Fertigstellung in das zweite Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts.") Das mit geradem Oftabschluß versehene Gotteshaus, zu dessen Südeingang von der Steyrbrücke noch um 1620 eine Stiege führte,") wurde über mächtigen Gewölben erbaut. In diesen Räumen erfolgte einstmals der Ausschank des „Spital Weines".") Hiezu bemerkt Preuenhueber: „Daher es für ein Wahrzeichen gehalten* 2 ") K. Eder zit. „Stadtarchiv Steyr, Stiftungen". Edler, a. a, O., S. 59, 133, 188. — Die Orig. Urkunde konnte noch nicht gefunden werden. 2S) Eine 1502 von der Stadtobrigkeit ausgestellte Urkunde besagt, daß die Kirche noch „viele bauliche Mängel" aufweise. M. Brandt, Die gotische Bürgerspitalskirche in Steyr. VKSt. 1964, Heft 25, @j 64. F. Berndl fand in einem Spitalurbar, das er leider nicht näher bezeichnet, daß die Kirche 1507 renoviert und 1508 die Kirchenfenster erstmals gemacht wurden. F. Berndt, Häuserverzeichnis der Stadt Steyr. Manuskript (o. I.), S. 213. ") Preuenhueber, a. a. O., St 40. ") Siehe Weinberg-Stiftungen. — Am 1. 10. 1769 verkaufte die Stadt die zum Bürgerspital gehörigen zwei Weinberge in Spitz und Schwallenbach um dm Schätzungswert an Joseph Preuer und Josef Hüfner in Spitz. StA., RP. 1759, fol. 446, 456. 45

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