„GOTT Einen Herrn des Lebens und Tods, Der in seinen Heiligen geehret wird; MARIAE Dessen ohne Erb-Sünd Empfangener Jungfräulichen Muetter; H. H. Sebastiano, Rocho Rosaliae Zu Ehr vnd Danckh, Das mein Hauß von Pests - gefahr 1713 befreyet gebliben. & Auch vmb fernern behstand wider alles Vnheil Zuerbitten; hab Ich Wolfs Adam Behamb, Burger vnd Gastgeb Zu Steyr mit meiner Ehewürthin Maria Rosina Gebohrne Melzerin Dise Säulen verferttigen lassen den 28 Tag Herbst Monath 1715" Eine weitere Kupfertafel am Säulenfuß berichtet von der Aufstellung am Wieserfeldplatz: „Mariae sVae tVtrICI DICarVnt CIVeS sVbVrbll hVIVs") Wir haben in bedrängter Zeit, zu Deinem Dienste uns geweiht, Zum Schutze Dich auserwählt, in unsre Mitte Dich gestellt: O Maria! Schütz' Glauben, Fürst und Vaterland, um alle schling' das Friedensband, Nach dieses Lebens Kampf und Not, erfleh' uns einen seel'gen Tod, O Maria! Renoviert und vom Fuße des Schnallenberges auf diesem Platze aufgestellt wurde diese Statue im Monate November des denkwürdigen Jahres 1848. Grav. Franz Haller" Für eine wieder notwendig gewordene Instandsetzung der Säule und für die Ausgestaltung des Vorplatzes bewilligte der Steyrer Gemeinderat am 21. März 1958 86.000 Schilling. Die Renovierungsarbeiten wurden von Kunibert Zinner aus St. Peter in der Au durchgeführt. 43) ..Maria, ihrer Beschützerin, widmeten die Bürger dieser Vorstadt (nachstehendes Gellst)." — Die groß geschriebenen Buchstaben der lateinischen Worte ergeben ein Chronogramm, das das Jahr der Errichtung, 1848, verrät. Johann Jacob Schoiber von Engelstein (1721) Kaiser Karl VI. ernannte für das Jahr 1721 neue Gemeindevertreter, die sich zur Ablegung des Diensteides am 3. April bei der Landeshauptmannschaft in Linz einzufinden hatten. Unter ihnen war auch der als Bürgermeister vorgesehene Eisenhändler und Stadtrichter Jacob Schoiber. Da er aber, wie aus einer im Rate der Stadt am 26. Mai zur Verlesung gebrachten Verfügung der Landeshauptmannschaft hervorging, „ganz kürzlich zum Obervorgeher bei der Innerberger Eisengewerkschafts-Verlagsstelle Steyr erkieset .worden", hatte ihm der Landesfürst den Antritt des Bürgermeisteramtes erlassen und verfügt, daß durch Abgabe von Stimmzetteln die Wahl eines anderen Bürgermeisters vorgenommen werden dürfe.') Der am 29. Juni 1667 geborene Jacob Schoiber war ein Sohn des Eisenhändlers und Ratsbürgers Johann Schoiber und dessen erster Gattin?) Im Hause Stadtplatz 15, dessen schöne Barockfassade noch heute das Wappen der Schoiber und Winter! ziert, betrieb er von 1698 bis 1709 seine Eisenhand-* 17 ') RP 1721, 40, 55, 82; LV 5, 302. —■ Johann Jacob Schoiber ist der zweite Bürgermeister Steyrs, der jener Messererfamilie entstammte, die um die Mitte des 17. Jahrhunderts aus Schwaben zuwanderte. J) Johann Schoiber war dreimal verheiratet (Testament vom 15. 11. 1679), seine dritte Gattin war Anna Eva, geb. Derfftmayrin). 39
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