Stadtämter, deren Kontrolle gleichzeitig vorgenommen werden sollte, noch nicht beendet war, wurde der Landeshauptmann ersucht, die Wahlen „noch ainige Zeit in gnaden auszuhalten/") Der Wahltermin wurde nun bis 15. November erstreckt, doch unter der Bedingung, daß bis zu diesem Zeitpunkte alle Abrechnungen vorlägen?) Es blieb jedoch lediglich bei der Festsetzung eines neuen Wahltermines und erst knapp zwei Jahre später erreichte den Magistrat ein Befehl des Landeshauptmannes, wonach sich die 1705 ernannten Mitglieder des Inneren und Äußeren Rates, zusam- inen mit den 1707 „neu resolvierten Subjekten (neu ernannten Ratsmitgliedern)" am 23. August zur Ablegung des Amtsgelübdes beim Landgerichte in Linz einfinden sollten?) Bei der Amtsübergabe an seinen Nachfolger Adolf Wilhelm am 19. August 1709 bezeugte Bürgermeister Höger seine Freude darüber, daß „er des yber 7 Jahr administrirten beschwährlichen Burgermaister Ambts zu sainer sonderbaren Con- solation (besonderem Troste) endlichen... entledigt worden.'") Unterschrift des Bürgermeisters auf einem Stadtgcrichtsprotokolle Erstmalig erwähnt wird der Bürgermeister in den Ratsprotokollen der Stadt im Jahre 1675 als er um einen Steuernachlaß ansuchte.") Im gleichen Jahre legte er auch den Bürgereid ab.") 1681, im Alter von 32 Jahren, bekleidete er schon die Stelle eines Mitgliedes des Äußeren Rates.") In den folgenden Jahren war Höger Mitglied des Inneren Rates, Stadtrichter, Weinvisierer, Stadthauptmann, Täzamts- verwalter (Getränkesteueramtsverwalter), Obcrviertelmeister und Bürgermeister.") Fast 16 Jahre lang stand er der Verlagstelle Steyr der Eisenhande,lsgesellschaft als Obervorgeher vor. Außerdem war er Gastwirt im heutigen Hause Stadtplatz 16, zu dem auch das „obere Hausstöckl (heute Berggasse 31)" gehörte. Er war auch Eigentümer einiger Häuser und des Sippachmayrischen Brauhauses im Stadtteile Ort; letzteres verkaufte er im Jahre 1710.") Der Bürgermeister scheint ein temperamentvoller Mann gewesen zu sein, denn u. a. verzeichnen die Ratsprotokolle, daß im Jahre 1687 Rektor P. Gregor Dinhoffer gegen ihn beim Magistrate eine Beschwerde einbrachte, weil er den Studenten Alexander Obermayr mit „Schlägen traktiert" hatte. Rektor Dinhoffer war der7 * * * * * 7) RP 1707, 158. ") Stadtrtchteramts-, Salz-, Kammeramts-, Steyrmautamts-, Scheckenamts- und Spitalamtsrechnung, ferner Abrechnungen des Lazarett- und Bruderhauses, der Pfundwage, der Traindtenstiftung unb die „Täz- und Ungeltsrechnung". ’) RP 1705, 134; RP 1709, 133. '») RP 1709, 134. ") RP 1675, 43. ") RP 1675, 69. ") RP 1682, 41. ’4) Stadtvichter 1694—1701; Innerer Rat 1683—1688, 1693, 1709—1724; Äußerer Rat 1681—1682; Weinvtsterer 1691; StadtHauptmann 1688—1692; Oberviertelmerster 1686—1692; Täzamtsverwalter 1676—1702. ") RP 1710, 126. 14
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