Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 25, Dezember 1964

14. März zur Ablesung seines Amtsgelöbnisses zum Landeshauptmann vorgeladen. In Gegenwart der Viertelmeister und eines Ausschusses der Bürgerschaft wurde Schinnerer am 3. Juni als neues Stadtoberhaupt borgeftcfft.1 2) Die nächste Wahl erfolgte am 22. und 23. Mai 1682.2) In einem Schreiben des Landeshauptmannes bnm 5. Juli 1683 wurde den Magistrate mitgeteilt, daß. über erfolgte kaiserliche Wahlbestätigung, Schinnerer das „bißhero getragene Burgermaister ambt" auch in den Jahren 1683 und 1684 „Continuiern" solle. Im gleichen Schreiben wurde auch angeordnet, daß künftigbin die Gemeindevertretungswahlen wieder nach einer zweijährigen Amtsvcriode abgehalten werden müßten. Die gegen Bürgermeister Schinnerer vorgebrachten Denunziationen würde Graf Octavius Carl Cavriani untersuchen da man dem Beschuldigten bisher noch keine Glleoenheit gegeben batte, sich zu den Anklagen »u äußern. Bei diesem Anlasse sollten auch die zwischen dem Magistrat und dem Stadtgericht schwebenden ..Dikferenzien" geklärt werden, teilte der Landeshauptmann mit.3) Schinnerer wurde auch für 1686 und 1687 an die Stube der Stadt Berufen.4) Für die folgenden Iabre ließ Landesbanvtmann Graf Lambern die Bürgermeister-, Richter- und Ratswablen am 25. Oktober 1687 vornehmen. Dies, trotzdem man wußte, daß ein Großteil der Stevrer Bürger anläßlich des Kremser Simonimarktes und der Weinlese in Niederösterreich abwesend sein werde. Es wurde zwar ersucht, den Termin zu verlegen, aber vergeblich. So gaben hei dieser Wabl von den rund 600 wablbereebtiaten Stevrern nur 317 ihre Stimme ab 5 * 7 ) Die Wablbestätifluna erreichte den Magistrat erst am 30. Juni 1688. In diesem Schreiben teilte Landeshauptmann Graf Lambcrg dem Rate mit. daß Kaiser Leovold den „Gregorium Schinerer Non dem nunmehro in die /lechen Jahrlang bedienten Burgermeisterambt auß vorkbomenen verschiedenen VrsRchen. vnder andern aber auch wegen seines erraicbten alters vnd daher rüehrenten Leibs indihsposition vor dißmahl Genädigist verschonen" wolle.«) Gregor Schinnerer scheint erst während der Zeit der Gegenreformation nach Stepr gezogen zu sein. 116cr die Herkunft der Familie ist in den Archivalien der Stadt nichts zu finden. Der Name des Bürgermeisters wird erstmalig 1647 in einem Ratsprotokolle erwähnt/) als er für seine Gattin Cathanna, geborene Hagmahrin. beim Magistrate um eine Vormundschaftsabrechnung vorstellig wurde. Es ist weiters nachzuweisen, daß Schinnerer schon vor 1649 im Numerischen Hause (heute Enge 14)8) eine Gastwirtschaft betrieb.«) Dieses Haus gehörte dem 1) RP 1678 40, 52 53, 55. 2) LV 11; RP 1681, 259; RP 1682, 13, 76, 89; RP 1683, 126: kaiserliche Wahlbestäticmng. 3) Wahlakt 1682, StA.; RP 1683, 127, 134. 4) Die Wahlen wurden am 22. und 23. 10. 1685 durch den Verwalter der Landes- hauptmannschast Sigmund Balthasar von Kriechpaumb abgehalten, die Wahlbcstä- tiqung erfolgte wm 30. 8. 1686. RP 1685, 177; RP 1686, 151. 5) LV 11. «) LV 11. RP 1687. 3. 189, 199 202. — In den letzten Jabren fleiiner Amtsführung geriet Schinnerer in wirtschaftliche Schwierigkeiten tRP 1685. 202, 211) Von der kaiserlichen Wirtshaftsunterfuchunos-Kommission wurden 1688 die Amtsabrechnungen geprüft und die des Bürgermeisters unrichtig befunden tRP 1688, 29, 30, 50). Dieser erklärte sich jedoch bereit, für einen allfälligen Verlust mit seinem Vermögen zu hasten iRP 1688. 27 . 50, '157. 186. 235. 245; LW 1 311). Ratsbeschluß vom 22. 12 1688: ,.Dctm Ratssenior Schinnerer wird ab heute eine Irist von drei Wochen gegeben ftoeoett einer Schuld an den Magistrat von 4636 Gulden), sonst wäre man gezwungen, andere .comvellierunas mit? anzuwendm lRP 1688. 256)". — RP 1688, 27, 28, 131: ..Was Herrn Schinnerers Täx bruderbauß: vnd Spitallrechnungen belanaet. weillen selbe... zu khainer richtig- kbeit khambt werde ber Magistrat das Weithere vorzuikhern ... Wissen". 7) RP 1647, 274. 8) H.- u. Gb. 1735, 57. «) RP 1649, 224, 238; RP 1650, 326; RP 1651, 396. 19

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