nur ein kleiner Teil gezeigt werden; cs fiitb dies Trachten aus dem; Enns- und Steyrtale. An Bauernmöbeln sind einige markante Stücke vorhanden. Ein Bett mit der Jahreszahl 1691, eine „Sprecht- oder Leistltruhe", eine mit 1818 bezeich- nete bunt bemalte Truhe, ein Tisch (bez. 1798) mit zwei Stühlen und ein. zum vorher erwähnten Bett gehöriger Kasten. Im allgemeinen Blickpunkt steht ein „Jahreszeitenkasten" in schwerem Bauernbarock. Eine Schneiderbank und die Bügeleisensammlung, beginnend mit 1646 bis zu unserem heutigen Jahrhundert, wird man wohl selten finden. Gegenstände des jahreszeitlichen Brauchtums, des Brauchtums von Geburt, Hochzeit und Tod sind reich vertreten, doch wurde ein nur annäherndes Eingehen auf die Bestände diesen Rahmen übersteigen. In der letzten Zeit hört man oft die Bezeichnung „Eisenmuseum" — ein Name, der durchaus richtig ist. Das Heimathaus Steyr ist bereits als Spezialmuseum auf dem Gebiete des Eisens anzusprechen, birgt es doch in seinen Räumen Bestände der „Lambergschen Messersammlung", die „Petermandlsche Messersammlung" und Eisenkunst von der Gotik bis zur Gegenwart. Die Eisenkunst ist besonders reich vertreten: 10 barocke Grabkreuze, eine Sammlung von Waffeleisen, Oberlichtengitter, Wirtshausschilder, Wandarme und Beschlagsbänder. Mannigfaltig ist der Vitrinenbestand mit kleineren Eisenformen. Ein Kreuz von 1699 wurde wahrscheinlich von jenem Meister geschaffen, der für die Stiftskirche Garsten .Kapellengitter angefertigt hat. Unter den Beständen der „Lambergschen Messersammlung" sind Beispiele der Stahlschnittkunst des 16. Jahrhunderts. In den Nachkriegsjahren wurde das Heimathaus beständig bereichert und vergrößert. Ende Juli 1957 wurde der „Sensenhammer" eröffnet. Das Gebäude, in dem die Bestände der Sensenschmiede aufgestellt wurden, ist eine fachgerechte Nachbildung einer alten Sensenschmiede. Alle wesentlichen Einrichtungsgegenstände sind Originalstücke. Als einmaliger Bestand eines nun schon historischen Gewerbes erfreut sich der Sensenhammer größten Interesses. Im Verbindungsraum zwischen dem 1. Stockwerk des Innerberger Stadels und dem Sensenhammer ist der größte Teil der „Petermandlschen Messersamm- luitg" zur Schau gestellt. Sie ist nach dem Sammler Anton Petermandl (1820 bis 1900) so benannt. Mit unermüdlichem Fleiß trug Petermandl im Saufe der Jahrzehnte die Bestände dieser bedeutenden Sammlung zusammen. Während des Ersten Weltkrieges wurde sie aus der k. k. Fachschule und Versuchsanstalt für Eisen- unb Stahlindustrie in Steyr in das Technische Museum nach Wien verlagert. 1956 wurde die Sammlung dem Heimathaus Steyr übergeben und nach ihrer Restaurierung, die 1958 beendet war, zur Schau gestellt. Sie ist eine der größten Kostbarkeiten des Heimathauses; die ausgestellten Gegenstände stammen aus vier Erdteilen. _ Der Ausbau des Eisenmuseums wird ständig weitergeführt. Eine Nagelschmiede ans dem Dambachtale ist bereits im Heimathaus gelagert. Ihre Ausstellung wird zur Zeit vorbereitet.. Auch die mittlere Halle des Erdgeschosses mit dem vorzüglichen Kreuzgewölbe und Stuckverzierungen soll als Museumsraum verwendet werden. Ihre Zweckwidmung soll die eines Lapidariums sein. Ein Problem für sich ist der Raummangel. Manch wertvolles-Kulturgut ist dadurch dem Besucher entzogen. Besonders schwer fällt es, die vielen Gemälde zur Schau zu ftetteu. Es besteht vielleicht in den folgenden Jahren Aussicht, daß der Gebäudekomplex des Neutores, der den Grünmarkt abschließt, für museale Zwecke zur Verfügung gestellt wird. Aus dieser kurzen Zusammenfassung wird also ersichtlich, daß das meiste, was das Heimathaus Steyr dem Besucher bietet, Ahnengut jener Menschen ist, die in Steyr und im Raume dieser Stadt wirkten und lebten. Es ist Ausdruck des reichen Schaffens, der Kunst und Kultur, der Seele unserer Heimat. 60
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2