Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 24, Dezember 1963

altertümer nimmt man wahr. Die Einrichtung eines Steyrer Bürgcrzimmers im Stile Louis' XVI., Gegenstände des Steyrer Bürgerkorps und Arbeiten bürgerlicher Kleinkunst aus den abgelaufenen vier Jahrhunderten vervollständigen diesen Raum. Die Bestände in der Eingangshalle können noch zur stadtgeschichtlichen Abteilung gezählt werden. Es befinden- sich dort Wappen von alten Geschlechtern der Stadt (Händl, Reischko, Taufkircher, Ättl, Urkauf und Prandtstetter), das Blutbannschwert und eine gotische Glocke von einer ehemaligen Kapelle der Stadt. Der Eindruck des Raumes wird aber von vielen Waffen bestimmt. Auf beni Wappenstein des 5. Bürgermeisters von Steyr, Hans Prandtstetter, erkennt man über seiner Hausmarke den Markus-Löwen, welcher auf den Handel mit Venedig hinweist. So bemerkt schon Preuenhueber zu Anfang des 17. Jahrhunderts: „Sonderlich aber hat die Venedigisehc Kaufmannschaft viel Gelds und Reichtum den Steycrischen Bürgern vor Jahren zu- und eingetragen." „Sensenhammer" (Breithammer) Aufnahme: Mehwald In der volkskundlichen Abteilung des 2. Stockes fallen sofort bin mit 1736 bezeichnetc Mostpressc aus einem Bauernhaus von St. Ulrich und die Stollentruhe aus dem Emrstale auf. Modelle von Bauernhöfen erklären die Hausformen, ebenso geben zwei Kulturkarten Aufschluß über das Gewerbe und die Siedlungsformen der näheren und weiteren Umgebung der Stadt. Die Volkskunst des Alpenvorlandes ist in den Mangelbrettern, Trinkfäßchen, Pfeifen, Ledergürteln u. a. ersichtlich. Dazu gehören auch die vielen Krippenfiguren und manches Spielzeug. Breiten Raum nimmt die „Lambergsche Puppensammlung" ein. Sie umfaßt über 300 Puppen aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Der wesentlichste Teil der Sammlung wurde in den letzten Jahren restauriert. Von den vielen Kleidungsstücken kann 59

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2