Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 24, Dezember 1963

erlangte Josef Achtmarkt Don Kaiser Ferdinand III. die Erlaubnis, Teufelscck in Engelscck umpbenemiett.7 8) Schon am 14. November 1614 waren dein Vater Josefs von Erzherzog Maximilian ein Wappen und die Lehensfähigkeit verliehen worden. Josef Achtmarkt und seine Brüder, Tobias und Adam, erhielten am 18. September 1636 eine Wappenverbesferung und das Prädikat „von Achtmarktstein". Anläßlich der Umbenennung von Teufelseck gestattete ihm der Kaiser, wegen seiner und seiner Vorfahren Verdienste um das Haus Österreich, für sich und seine Nachkommen weitere Renten, Zehenten und Gülten (Grundstückscrträge) im Werte von 20.000 bis 24.000 Gulden zu erwerben und sich „auf Engclseck" zu nennen. Uber Auftrag der Landeshauptinanuschaft war nach dem Tode Bürgermei sters Mann im Februar 1641 das Steyrer Bürgermeisteramt provisorisch mit Niklas Frizler besetzt worden?) Dieser Zustand währte bis Mitte Juni 1641,') zu welchem Zeitpunkt Josef Achtmarkt auf Befehl des Landeshauptmannes pm „angesetzten" Bürgermeister ernannt wurde. Auf Grund dieses Befehles wurden ihm und dem gleichzeitig zum Stadtrichter ernamrten Georg Wernbergcr die Ämter übergeben.'") Für 1642 wurde Achtmarkt gewählt, die Wahl wurde auch vom Kaiser im Mai des gleichen Jahres bestätigt.") Um der Stadt die Wahlkosten zu ersparen, wurde mit kaiserlicher Resolution entschieden, künftig nur alle zwei Jahre Wahlen vorzunehmen. Daher verblieb Achtmarkt mit allen anderen Gewählten auch 1643 im Amte.'-) Als man im Dezember 1643 bei der Landeshauptmannschaft uni Genehmigung der Wahlen für die folgenden zwei Jahre bat, ließen Landeshauptmann und Vizedom mitteilen, daß sie dienstlich verhindert wären nach Steyr zu kommen und außerdem die Stadt mit den für ihren Besuch auflaufenden Unkosten verschonen wollten.'-) Sie hätten deshalb den Abt Roman Rauscher von Garsten beauftragt, die Wahl durchzuführen. Im Beisein dieses geistlichen Würdenträgers wurde am 3. Jänner 1644 Josef Achtmarkt neuerlich für die folgenden zwei Jahre zum Dbcr- haupte der Stadt erkoren.") An die Spitze des schwedischen Heeres war Ende Mai 1641 Leonhard Tor- stenson, der letzte Schüler aus Gustav Adolfs Fcldherrenschulc, getreten. Nach dem Siege über die kaiserliche Armee unter Erzherzog Leopold wollte er gegen Wien vorrücken. Schon breiteten sich die schwedischen Truppen im Marchfeld aus u. streiften bis in die Gegend Wiens, als Torstenson, wegen des inzwischen ausgebrochenen schwedisch-dänischen Krieges, eiligst nach dem Norden zurückkehren mußte. Hier schlug er das dänische Heer und stand Ende Februar 1645 mit seinen Scharen wieder in Böhmen, rückte dann über Dürnstein, Stein, Krems und Korneuburg bis in die Gegend der heutigen Brigittenau vor. Inzwischen war auch der Woiwod von Siebenbürgen, Stefan Rakoczi, in Ungarn eingefallen. Torstenson hoffte nun, nach der Vereinigung mit Rakoczis Truppen, Wien einzunehmen. Dieser schloß jedoch 7) Umbenennungsurkunde; Berndt behauptet, daß zu Eugelseck auch die Häuser Redtenbachergassc 10 und Spitalskyg. 2 gehört haben (LV 7). Ju den Ratsprotokollen (1644, 19 und 1647, 12) spricht Achtmarkt selbst nur von eine m Haus und einem Garten und davon, daß er ein im „Ebhardtischeu Garten gelegenes Häusl" abgebrochen habe. Die Grundmauern einer Schmiede des Ansitzes wurden bei Errichtung des Städt. Gesundheitsamtes (Redtenbachergasse 3) in den Jahren 1953/54 festgestellt. 8) RP 1641, 194, 199. *) RP 1641, 262, 14. Juni. '») RP 1641, 266. ") RP 1643, 30, 3. Juni: „Vor einem Jahr haben die Wahlen stattgefunden." '-) Nr. 547, Mk, L. 10, 61.21. ") RP 1643, 208, 215. ") LV 9. 4

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2