hatte.") So verbindet sich „Die arme Margaret" auch mit der „Stephana Schwert- ner", deren Einsatz eben die Schilderung dieses Buches des Kaisers Matthias aus der Steyrer Burg ist, und die ebenso auch nach Garsten führt, wo die „Arme Margaret" begonnen hatte. Stephana spielt zeitlich srüher, noch in der Zeit der protestantischen Herr- schafl, 1615 (I, 257). Es wäre sinnlos, alle Ortsbezeichnungen aus dem dreibändigen Roman ansühren zu wollen, dessen Handlung durch ganz Steyr sich erstreckt, denn es ist selbstverständlich, daß die wichtigsten Gassen und Plätze immer wieder genannt werden, auch die Tore wie Gleinkertor, Ennstor, Steyrtor, Gilgentor, Neutor, Schnallentor, Schuhbodentor, Kollertor, ebenso Stiegen wie Pfarrstiege, Kirchenstiege, Friedhofstiege, Mayrstiege, die Kirchen (Pfarrkirche, Predigerkirche, Spitalkirche), die katholische Schule am Berg, die evangelische im Örtl, dann EngelSeck (I, 46»), die Schroltbrücke zwischen Voglsang und Steyrdorf (1, 227), ja auch entlegene und wenig bekannte Namen tauchen auf, so Katzenwald (li, 20), Fuchsloch,") Küepcrg und Steinfeld (I, 92), der Weichselgartcn hinter dem Bruderhaus, einmal Pestfriedhof,") das Messererkreuz, das srüher an der Straße stand (III, 405), die Gerichtsstütte in der Freysing (I, 369 ff.) an der Eisenstraße, das Hochgericht der Stadt auf dem Steinfeld (I, 323), der Pranger am Eingang des Grünmarkts (I, 453, 390, 460 f.), der Platz vor dem Spittel am Eingang der Kirchengasse, wo die Hinrichtung des Jakob Zeller stattfindet (II, 167), Pyrach (1, 48), Stadlmayrgut (III, 120; II, 303), das Hirfchenhaus mit der Apotheke (I, 305; II, 331), es ist nicht möglich, alles anzuführen. Dazu treten zahlreiche Erwähnungen von Örtlichkeiten der engeren und weiteren Umgebung, des Ennstales wie Weißeubach, Buchau, Admont, St. Gallen, Landl, Kleinreifling, Weng, wohin die verbotene Wallfahrt gehen soll, Johnsbach, Gstatterboden und das Gesäuse; Ternberg, Losenstein, Sand, Wolfern, Sierning, Hall, Kremsmünster, Letten, Rosenegg, die Saaß (I, 311), Enns, St. Florian, Mauthausen, Gleink, der Heuberg, Lorch, Kronstorf, Haidershofen, Frauenstein, Behamberg. Berge werden zu Vergleichen benützt wie Hochtor, Priel, Hochsengs, Schieferstein, Damberg und Kammermayrleite,2") Sarning, Pyrach, das alles wird angeführt. Entscheidende Szenen des 2. Bandes spielen ini Kloster Garsten, wohin der pestkranke Soldat mit einem Haufen Pafsauer Volks von Sand her kommt?') Aus der „Hölle" bläst der Wind (II. 337), selbst die Martersäule auf dem Weg Nach Garsten ist nicht vergessen (III. 428). Aichet und Kegelpriel22) werden erwähnt, sowie auch das Zeughaus und das Arsenal, ohne daß deren Lage daraus klar würde?') Wichtig ist nun, daß fast alle Ortsangaben nur durch Namennennung erfolgen. Selten begegnet auch eine kurze Beschreibung. Es ist so, als setzte Handel-Mazzetti die Kenntnis der Örtlichkeiten voraus. Zudem will sic den drängenden Gang der Darstellung nicht durch Schilderung des Schauplatzes hemmen. So begnügt sie sich, bis auf geringe Ausnahmen, mit sparsamer Zeichnung, wobei sie aber immer die wirklichen Namen benützt. Nur die Stadtpfarrkirche und die Margarctenkapelle werden etwas ausführlicher gezeichnet, aber durch indirekte Schilderung.") In dieser bewußten Knappheit liegt ein Moment der Straffung, das die Art dieser Romane an den Balladenstil heranrückt, wie ihn die Dichterin zuerst im „Deutschen Recht" zu erzielen suchte. Und in der Ballade dient die Ortsangabe nur als Hintergrund, dient nur zur Untermalung der Stimmung oder gelegentlich zur Beglaubigung des Geschehens. ”) 122, 1613, Pritz 241. la) I, 441, 468; II, 65, Fuchslucken als Wohnung des Henkers. ") I, 242, III, 368; Pritz 26, 218. 20) I,i 4; I, 46, 47; II, 114. 21) II, 264, 273, 298, 31Q, 312, 361. O) I, 32,(90, 345, 227; III, 574, 598; I, 227, 90. 23j II, 126, 241 f.; III, 410; Pritz 126. 24) I, 16; II, 196 f; 302 f, 328 f; 330, 210, 234; 111, 362. 42
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