Veröffentlichungen des Kulturamtes, Heft 24, Dezember 1963

tmb dessen Herzliebste Ehefrau Anna Catharinn ein gebornc Mozlin noch im Leben aufrichten vnd machen 1 affen." Nach Abbruch der Kapelle in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundertes wurde die Gedenktafel geborgen und befindet sich heute im Heimathause, der Stadt Zwei große Fragmente des Marmorgruftdeckels sind noch erhalten und derzeit an der Nordwand der Margarethenkapelle angebracht. Sie tragen, in vertiefter Kanzleiminuskelschrift die Worte „Der Edllen Achtmarckhtischen Begröbnuhz 1647". Man sieht noch die Vertiefung für drei der fehlenden massiven Deckelringe, die vierte ist nicht mehr vorhanden.") Der Ehe Achtmarkts waren keine Kinder entsprossen. Die Witwe Anna Ca- tharina blieb Eigentümerin des Gutes Engelseck. Vorsorglich hatte Achtmarkt schon im Jahre 1644 den Rat gebeten, ihm und seiner Gattin künftig die jährlich anfallenden Steuern für diesen Ansitz und den dazugehörigen Garten zu erlassen. Der Rat stimmte dieser Begünstigung mit der Begründung zu, daß der Bürgermeister bei Ausübung seines Amtes stets „besonderen Fleiß, Emsigkeit und Wachsamkeit" bewiesen hatte.") Auch das Haus Stadtplatz 2 war der Witwe vermacht, sie verkaufte es im Jänner 1649.") Anna Catharina Achtmarkt heiratete wieder, das Ladeschreiben zu ihrer Vermählung mit dem kaiserlichen Forstmeister Johann Christoph Staindl wurde am 4. Jänner 1649 im Rate verlesen. Dieser bewilligte als Hochzeitsgeschenk ein „Silber Stuck von 4(1 — 50 Lot" Gewicht"), auf welchem das Stadtwappen angebracht wurde?') 57) Die Achtmarktische Kapelle mit der letzten Ruhestätte des Bürgermeisters befand sich in der Nähe des 2. Gewölbejochcs des rechten Chores der Stadtpfarrkirche an der Stelle, da heute der Herz-Jesu-Altar errichtet ist. ") RP 1644, 19. 59) RP 1946, l. ">) 1 Pfund '(0,56 kg) waren 32 Lot. — RP 1946, 2, 76, 227. 61) RP 1659, 10. Staindl scheint, lt. Contributionsbuches im Stadtarchiv, 1651 als Eigentümer des Engekscck auf. Am 14. 2. 1653 teilte er dem Magistrat mit, daß er das Gut dem Bürgermeister Schröffl verkauft hatte und ersuchte um Ratifizierung des Verkaufes (RP 1653, 37). Schon eine Woche später veräußerte Schröffl das Gut an Matthias Riß (RP 1653, 41). Dieser lieh Engclseck in seine heutige Form umbauen. — Adam Achtmarkt, der Bruder des Bürgermeisters war schon zu dessen Lebzeiten in das Handelshaus eingetreten und leitete das Zweiggeschäft in Krakau. Er wurde in dieser Stadt Bürger. Im Juli 16-16 (RP 1646, 162) ist er wieder in Steyr, am 15. Mai 1648 teilte er dem Magistrate mit, daß er das Krakauer Bürgerrecht zurückgelcgt hatte (RP 1648, 153). Mitte November 1652 heiratete er zum zweiten Male (RP 1652, 352). Wie aus den bezüglichen Ratsprotokollen hervorgeht, geriet er in den folgenden Jahren in fiitangieHe Schwierigkeiten. 1669 verkaufte er sein Haus in Steyr. Am 5. 2. 1680 starb er im Alter von 72 Jahren (Totenregister II der Stadtpfarre Steyr). — Adam Achtmarkt war auch Eigentümer des Berg- und Hammerwerkes Wendbach (Archiv der Eisenobmannschaft, Nr. 18 ex 1670, Landesarchiv Linz). 10

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