der Sohn jenes Maximilian Luckner, der im Laufe der Bauernkriegswirren im Jänner 1627 in Losenstein erntorbet worden war. Maximilian Luckner, die bedeutendste Persönlichkeit dieses Geschlechtes, war seit 1643 Eisenhändler in Steyr. Wichtig für ihn waren seine oerwandtschaftlichen Beziehungen zu Georg Mittcr- mayer von Wassenberg und Gottlieb Schrössl von Mannsberg. Er starb im Jahre 1680. Die Familie hatte ihre Gruft in der Marienkirche unter der heutigen Josefskapelle. Am Boden vor der angeführten Seitenkapelle sieht man heute noch den Gruftdeckel mit dem allerdings schon stark abgetretenen Familienwappen. Ein Epitaph an der Rückwand der Kapelle berichtet von der „Luckhnerischen Begräbnus". Wappcnbeschreibung: Gevierter Schild; im 1. und 4. Feld in Schwarz ein silbernes Einhorn auf grünem Hügel, im 2. und 3. Feld drei rote Schräglings- balkcn in Weiß. Offener gekrönter Helm mit rechts rot-weißen, links schwarzgelben Decken. Zier: Offener, von Weiß und Rot siebenmal entgegengeschrägtcr Flug, inmitten desselben das silberne Einhorn wachsend. Der Erhaltungszustand des Bildes ist ziemlich schlecht, als besonders störend fällt die starke Verschmutzung auf. Der Maler ist nicht bekannt, aber es wäre vielleicht möglich, daß sich bei einer Restaurierung des Gemäldes eine Signatur finden läßt. In den Mittelpunkt des Bildes sind Maria und das Jesuskind gerückt. Köstlich ist die Darstellung eines Hirten, der aus seinem Korb ein Ei nimmt. Auch die Landschaft im Hintergrund ist besonderer Beachtung wert. Etwas über vierzig Jahre jünger ist die zweite Darstellung. Sie ziert in der Pfarrkirche von Christkindl den Altar der linken Seitenkapelle. Der Maler des Bildes ist Johann Karl von Reslfeldt. Über dieses berichtet der Garstner Kon- ventuale und spätere Abt Ambros von Freudenpichl in seinem Mirakelbuch über Christkindl folgendes: „Die Bildnuß der Geburt Christi, welche Herr Johann Carl von Reselfeld inventiret, mit seinem Kunstreichen Pembsel mit jedermann höchsten Vergnügung Lebend entworffen und dem Gnaden-Kirchl verehret". Diesem Bilde gegenüber befindet sich in der rechten Seitenkapelle das Kreuzigungsgemälde von Karl Loth. Beide Bilder hingen schon 1712 in den Seitenkapellen und wurden erst später mit schwerem Akanthusgerank aus der Werkstatt des Garstner Laienbruders Marian Rittinger ausgestattet. Dieses hatte wohl schon früher anderswo gedient und wurde dann den beiden Altarblättern in Christkindl angepaßt. In diesem Gemälde bringt Reslfeldt die Geburt Christi mit der Anbetung der Hirten von jener gedrängten Fülle, die von den Garstner Chronisten an ihm so gerühmt wurde. Effektvoll ist die Licht- und SchattenWirkung des Bildes. Aus dem Helldunkel und der durchsättigten Farbstimmung bringt die venezianische Schulung durch, die er bei seinem Lehrer Karl Loth erhalten hat. Literaturverzeichnis 1 Joses Harter, Die Ex-Dominikanerkirche in Steyr; in der illustrierten UnterhaltungsBeilage zum Linzer Volksblatt. Nr. 38 — 4. Jahrgang. Linz 1911. 2 Anton Ritter von Panz, Die Gewerken im Bannkreis des Steirischen Erzberges; im Jahrbuch der k k. Heraldischen Gesellschaft „Adler". Wien 1917/18. Seite 188—191. 3 Joses Perndl, Christkindl/Steyr. Kunstführer Schnell und Steiner Nr. 683. Seite 10. 4 Josef Perndl, 250 Jahre Christkindl. Sonderdruck aus dem Jahresbericht des Kollegium Petrinum 1957/58. Seite 12 und 21. 5 Ambros Frcudenpichl, „Wunderwürckender Lebensbaum...". Steyr (1712 oder 1713). Seite 43. 6 Hans Oberkellner. Johann Karl von Reslfeldt; im Jahrbuch des oberösterreichischen Musealvereines. Linz 1955. Seite 219. 68
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