fegerrt Bartholomäus Mühlner und Georg Khazmahr 1000 Bajonette anfertigen?') In diesem Jahre brachte der Bürgermeister Gregor Schinnerer (1678 — 1688) unter Lebensgefahr auf dem Wasserwege dem vor Wien liegenden Entsatzheer Waffen, Munitionund Baumaterial, er versorgte auch später die kaiserliche Armee bei derBelagerung von Neuhäusl und Ofen mit Artillerie- und Schiffrequisiten?') Über den Armaturenversand Mittermayrs geben die noch vorhandenen Handelssteuerbücher der Jahre 1680 und 1689 einigen Aufschluß) Zur Auslieferung gelangten im Jahre 1680: 4786 Stück Musketen, 2500 Stück Piken, 500 Stück Kurzwehren, 350 Stück Springstöckc, 144 Stück Karabiner,") 935 Stück „ausgemachte" (fertige) Degen, 60 Stück Doppelhaken,") 2565 Stück Harnische, jeder zu 12 Pfund 144 Paar Pistolen,") im Jahre 1689: 1190 Stück Kürasse, jeder 12 Pfund schwer, 500 Stück Kürasse, jeder 10 Pfund schwer, 6000 Stück Musketen, 316 Stück Flinten, 74 Strick Helmbarten?') Wie seine Vorgänger bezoa auch H. S. Mittermahr das Armaturenbolz von der Herrschaft ©teln. 1678 wurden bei Hanns Lcithner in Molln 3000 Musketenschäfte. 2000 Pikenstanaen und 500 Hellebardenschäfte bestellt, 1685 lieferte Leith- ner 5000 Musketenschäfte, 1100 Pikenstangen, 1000 Helmbartenschäfte, 1050 Springstöcke und 1000 Krampenstiele?') Die von Mittermahr gelieferten Armaturen waren nicht immer von bester Güte. Das steiermärkische Landeszeuabaus in Graz mußte deshalb Waffensendungen zurückleiten.") Der tüchtige Geschäftsmann wußte jedoch seine Leistung ins rechte Licht zu rücken. So veranstaltete er im August 1680, als Kaiser Leopold I., aus Prag kommend, einige Tage in der Eisenstadt auf Besuch weilte, im Hause des Max Schinnerer (Stadtplatz Nr. 39) eine Ausstellung der von ihm verlegten Schutz- und Angriffswaffen „als Küres, Toppelhäggen, Mußqueten / Kärbiner / Pistolen / Helleparten / Piquen / vnd Degen / so alles beh Statt Stevr / sauber / schön / vnd so gerecht vnd guett / als in all anderen Ländern in der Mänge auff- gebracht würdet". Man kann diese Schau, die der Kaiser über eine halbe Stunde lang besichtigte, wohl als die erste „Gewerbeausstellung" der Stadt Stehr bezeichnen. Besonderes Interesse brachte der Landesfürst der im Stadtgraben vorgenommenen Erprobung der Musketen und Harnische entgegen. Zwei Stunden widmete* 93 ") RP 1683, 11, 14, 27, 29. ") Wien, HKA., NO. Herrschaftsakten, F. 238, S 114/58, fol. 1366—1369. ’°) Karabiner = kurze Reiterbüchse. ") Lauflänge etwa llA bis über 2 Meter, Reichweite etwa 200 bis 250 Meter. ”) F. Taz und Ungeld 1677—1777, MUtelkasten, L. 27, Nr. 2893: „Particulare über die 1680 Jährige Weinn vnd Handlsteür". 93) Ebenda, Nr. 2901: „Particulare Über die 1689 Jährige Weinn- vnd Handlungs Stmr". ") Linz, LA, Herrschaft Steyr, Eisenwesen, Schachtel 1004. ”) H. Wießner, Geschichte des Kärntner Bergbaues. Archiv für Vaterländische Geschichte und Topographie. Bd. 36/37, Teil II (1951), S. 89. 62
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