in der Schlacht bei Leipzig die Truppen der katholischen Liga, die unter dem Befehle Tillys und Pappenheims standen. Nach einem raschen Zuge durch Deutschland erzwang sich Gustav Adolf 1632 gegen Till» und den Herzog Maximilian von Bayern den Lechübergang, am 7. Mai desselben Jahres zog er in München ein. Kaiser Ferdinand übertrug neuerlich den Oberbefehl an Wallenstein, der den Auftrag erhielt, ein neues Heer anzuwerben. Dieses rückte in der Folge über Böhmen und Oberösterreich nach Bayern vor. Zum Verbände der Armee Wallensteins gehörten auch die Truppen des Generals Gallas. Von diesen waren am 15. Jünner 1632 vier Fähnlein Fußvolk und ein Regimentsstab in Steyr eingerückt und verblieb bis 30. Juni. Jeder Soldat hatte täglich lk Pfund (74 dkg) Fleisch, zwei „Kandl" Bier und um zwei Kreuzer Brot zu bekommen. Den Befehlshabern mußten doppelte Rationen gegeben werden. Mit dieser Einquartierung erwuchs dev Stadt eine neue große Last. Um diese überhaupt noch tragen zu können, hatten die Klöster und Herrschaften der Umgebung ihr Scherflein beizutragen.") ' Schon am 14. Mai 1631, als man vom Magistrate eine Rüststeuer gefordert hatte, wurde vom Rat erklärt, daß es „der so gar verarmbten vd (und) ganz auß- gesaugten Bürgerschaft od gmain ein vnmüglichkeit ist" weitere Zahlungen zu leisten.") Bei Nürnberg vereinigte sich das Heer Wallensteins mit dem bayrischen Kriegsvolke. Eine geraume Zeit, von Juli bis September 1632, standen sich nun die Gegner in befestigten Lagern gegenüber. Ein schwedischer Angriff auf Wallensteins Verschanzungen wurde blutig abgewiesen. Dann zog Gustav Adolf in Richtung Donau und Lech, Wallenstein hingegen nach Leipzig, das er eroberte. Am 6. November 1632 kam es zur Schlacht bei Lützen, in der der schwedische König, General Pappenheim und viele andere hervorragende Anführer ihr Leben ließen. Der schwedische Reichskanzler Graf Axel von Oxenstjerna, nach Gustav Adolfs Tod Reichsverweser, brachte 1633 das Bündnis der oberdeutschen Reichskreise (Baden, Württemberg, Hessen-Kassel und die süddeutschen Reichsstädte), mit Schweden an der Spitze, zustande. Im November 1633 eroberte der protestantische Herzog Bernhard von Weimar die Stadt Regensburg und bedrohte das Land ob der Enns. Diese Erfolge der protestantischen Heere ließen bei vielen ihrer Glaubensbrüder in Oberösterreich neue Hoffnungen aufleben. Der Prediger Jakob Greimbl, der mit den Schweden in Verbindung stand, erschien wieder im Lande. Ihm gelang es, im Hausruckviertel die Bauern so zu beeinflussen, daß sie sich im August 1632 wieder erhoben. Dabei rechneten sie auf die Schweden, die ihren Abgesandten 10.000 Mann Hilfstruppen zu entsenden versprochen hatten. Als die Bauern losschlugen, war die Möglichkeit einer Unterstützung durch die Schweden bereits geschwunden, da Gustav Adolf am 3. September bei dem Angriffe auf das Lager Wallensteins zurückgeschlagen worden war und daher den Plan, in Oberösterreich einzurücken, aufgeben mußte. Das Land war bei Ausbruch des Aufstandes von Soldaten entblößt. Es wurden nun Bürger und Bauern aufgefordert, sich der Regierung zur Verfügung zu stellen, doch nur Bauern aus dem Traunkreise und Untertanen des Stiftes Kremsmünster folgten diesem Rufe. In einem Lager bei Almeck sammelten sie sich. In Steyr wurden die Bürger ins Rathaus gerufen und einzeln befragt, ob sie gewillt wären, für den Kaiser ins Feld zu ziehen, was sie gelobten. Zwei Tage später, am 23. August 1632, befahl der Landeshauptmann die Steyrer Bürger zu muftem, sie zu bewaffnen und marschfertig zu machen, damit sie gegebenem ») RP 1631, 34, 115; LV 6, 117. ") LV 6, 115. 43
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